Mordashovs Frau ist jetzt grösste TUI-Aktionärin

Das deutsche Wirtschaftsministerium leitete ein Prüfverfahren zu dieser Transaktion ein.
Alexey Mordaschov © Shutterstock

Offensichtlich wusste der russische Oligarch und TUI-Hauptaktionär Alexej Mordashov noch rechtzeitig was mit den EU-Sanktionen auf ihn zukommt.

Wie die «FVW» berichtet, verschob er am 28. Februar 2022, kurz bevor die EU-Sanktionen in Kraft traten, die über seine in Zypern registrierte Holdingfirma Unifirm gehaltenen Anteile an TUI. Ein kleinerer Anteil von 4,1% ging an die von ihm kontrollierte, russische Severgroup. Der weit aus grössere Anteil von 29,9% hingegen ging an die Ondero Limited mit Sitz im karibischen Steuerparadies British Virgin Islands. Zunächst war nicht bekannt, wem die Ondero Limited gehört.

Der TUI Konzern und die deutsche Bankenaufsicht Bafin sind nun aber informiert worden, dass die Ondero Limited Mehrheitsgesellschafterin der Unifirm Limited ist und Mordashov’s dritte und aktuelle Ehefrau, Marina Aleksandrovna Mordashova, die kontrollierende Gesellschafterin der Ondero Limited ist.

Gemäss einer Pressemitteilung der TUI Group informierte Mordashov das Unternehmen bezüglich der veränderten Eigentumsverhältnisse der Holdingfirma Unifirm. Allerdings wurde der TUI nicht mitgeteilt, wer die kontrollierenden Geschellschafter der Ondero Limited sind.

Prüfverfahren eingeleitet

Das deutsche Ministerium für Wirtschaft informierte TUI, dass es bezüglich der Wirksamkeit der Transaktion ein Prüfverfahren nach dem Aussenwirtschaftsgesetz gegenüber der Ondero Limited einleitete. Bis zum Abschluss dieses Verfahrens bleibt die Transaktion provisorisch unwirksam und die Stimmrechte dürfen nicht ausgeübt werden

Nach dem die Sanktionen bekannt gegeben wurden, trat Mordashow aus dem Aufsichtsrat der TUI aus. Bei seinem Bergbau-Unternehmen Nordgold, welches weltweit Edelmetalle schürft, ging er gleich vor und übertrug nach Angaben der britischen Finanzaufsicht seiner Frau die Mehrheit der Anteile. Auch dort trat er als Direktor zurück.

Hans-Peter Brasser