MSC hält am Neubau-Programm fest

MSC-CEO Gianni Onorato plädierte am virtuellen FVW-Kongress für eine globale Vereinheitlichung der Covid-Sicherheitskonzepte in der Kreuzfahrt-Industrie.

Der diesjährige FVW-Kongress, aus naheliegenden Gründen virtuell durchgeführt, nahm sich auch dem Thema Kreuzfahrten an. In einer Keynote-Präsentation ging Gianni Onorato, CEO von MSC Cruises, gestern auf die aktuelle Situation ein und bestätigte, dass MSC am geplanten ambitionierten Neubau-Programm festhalte – Krise hin oder her. «Wie die ganze Tourismus-Industrie, wird auch die Kreuzfahrt früher oder später wieder Fahrt aufnehmen», zeigte sich der MSC-Chef optimistisch.

Konkret wird zwar wie erwartet die noch für dieses Jahr geplante Auslieferung der MSC Virtuosa, nach der MSC Grandiosa die zweite Einheit der Meraviglia-plus-Klasse (177’000 BRZ, 4880 Pax), auf nächstes Jahr verschoben. Wie geplant soll aber 2021 auch die MSC Seashore in See stechen, die erste Einheit der Seaside-Evo-Klasse (169’000 BRZ, 4560 Pax). Erst kürzlich erfolgte auf der Fincantieri-Werft in Monfalcone das Aufschwimmen dieses Neubaus, der sich mit fortschrittlichster Umwelttechnologie profilieren will. Je eine weitere Einheit dieser beiden Bauklassen sind für 2023 vorgesehen.

Bereits zuvor, nämlich 2022, soll die erste Einheit einer neuen World-Class-Bauserie von 200’000-BRZ-Gigalinern in Dienst gestellt werden, die bei den Chantiers de l’Atlantique (St. Nazaire/F) gefertigt werden. Die MSC World Europa wird das erste LNG-Schiff für MSC sein, mindestens ein weiteres Schwesterschiff folgt 2024. Und dann steht auch noch der Einstieg von MSC mit einer neuen Produktelinie ins Luxus-Segment bevor. Die Auslieferung von vier geplanten Schiffen (je 64’000 BRZ, 1000 Pax) ist zwischen 2023 und 2026 vorgesehen, könnte aber im Hinblick auf die nun deutlich steigende Nachfrage nach kleineren Schiffen gar vorgezogen werden.

Onorato ging in seiner Keynote auch auf den kürzlichen Neustart mit der MSC Grandiosa ein, der mit einer Auslastung von 50 Prozent und ausschliesslich mit Schengen-Gästen an Bord erfolgte: «Unser Covid-Sicherheitskonzept hat sich bewährt», hielt Onorato dazu fest. Diese Erstfahrt schaffte es vor allem auch mit der strikten Umsetzung der Vorschrift in die Schlagzeilen, die Landgänge nur im Rahmen geführter MSC-Ausflüge erlaubt. Einige Gäste entfernten sich nämlich auf eigene Faust und wurden in der Folge nicht mehr auf das Schiff gelassen.

Gleich mehrmals appellierte MSC-CEO Gianni Onorate zudem eindringlich, die von den Reedereien bisher mehrheitlich einzeln entwickelten Sicherheitskonzepte zusammenzuführen und zu einem globalen Cruise-Standard zu entwickeln. Dies würde der gesamten Cruise-Industrie neue Glaubwürdigkeit und Vertrauen bringen.

(Beat Eichenberger)