Orascom ist nach Einbruch optimistisch für die Zukunft

Hotels bleiben knapp in der Gewinnzone.
Orascom, The Golf Hotel
Orascom, The Golf Hotel

Die Restriktionen zur Eindämmung von Covid-19 im zweiten Quartal 2020 hatten schwerwiegende Auswirkungen auf das Hospitality-Geschäft der Orascom Development Holding. Da die Beschränkungen in den verschiedenen Destinationen allmählich nachlassen, sieht sich Samih Sawiris Unternehmen auf die Rückkehr normalisierter Zustände vorbereitet und bleibt optimistisch für die Erholung des Immobilien- und Tourismussektors in den kommenden Monaten.

Der Gesamtumsatz im zweiten Halbjahr sank um 26.4% auf CHF 164.1 Mio. (1H 2019: CHF 222.9 Mio.), und es resultierte ein Bruttogewinn von CHF 43.6 Mio. (1H 2019: CHF 61.2 Mio). Der Gruppe gelang es, die Bruttogewinnmarge dank verschiedener Kosteneinsparungsinitiativen in allen Bereichen mit 26.6% auf gutem Niveau zu halten (1H 2019: 27.5%).

Das bereinigte EBITDA belief sich auf CHF 27.2 Mio., ein Rückgang um 34.6% gegenüber dem Vorjahr (1H 2019: CHF 41.6 Mio.), während das EBITDA im ersten Halbjahr 2020 bei CHF 18.9 Mio lag. Die allgemeinen und administrativen Ausgaben gingen von CHF 24.9 Millionen auf CHF 19.1 Mio. zurück. Dieser Rückgang ist hauptsächlich auf die Senkung der Marketingausgaben in allen Destinationen und die als Reaktion auf die Covid-19-Pandemie eingeführten Kosteneinsparungsinitiativen zurückzuführen.

Die operativen Margen wurden durch die Einstellung internationaler Flüge und die vollständige Stilllegung des Hotelgeschäfts erheblich beeinträchtigt. Dementsprechend verzeichnete ODH in der Berichtsperiode einen Nettoverlust von CHF 19.2 Mio. (1H 2019: CHF 1.5 Mio.). Das Ergebnis wurde dabei durch Wechselkursverluste in Höhe von CHF 2.2 Mio. belastet, verglichen mit Wechselkursgewinnen in Höhe von CHF 7.9 Mio. im Vorjahr.

Die Gruppe weist weiterhin eine solide Bilanz auf mit umfangreichen flüssigen Mitteln, die am Periodenende bei CHF 180.1 Mio. lagen. Die Gesamtverschuldung belief sich auf CHF 437.3 Mio., während die Nettoverschuldung bei CHF 257.2 Mio. lag. Die Gruppe erzielte seit Anfang des Jahres weitere Einsparungen bei den Finanzierungskosten, wobei sich die Zinskosten um 14.4% auf CHF 17.9 Mio, reduzierten (1H 2019: CHF 20.9 Mio.).

Hotels machen trotz Schliessung noch Gewinn

Nach soliden Ergebnissen in den ersten beiden Monaten des Berichtsjahres wurde der Hotelbetrieb in Übereinstimmung mit den örtlichen Vorschriften und Richtlinien während des grössten Teils des zweiten Quartals 2020 ausgesetzt. Alle Hotels der Gruppe (El Gouna, Taba Heights, Fayoum, Hawana Salalah, Jebal Sifah, Lustica Bay und Andermatt) mussten geschlossen werden, als Anfang März soziale Distanzierungsmassnahmen und Reisebeschränkungen in Kraft traten.

Diese Beschränkungen führten zu einem Rückgang des Umsatzes um 55.4% auf CHF 37.3 Mio. (1H 2019: CHF 83.6 Mio.). Das EBITDA des Segments sank um 98.1% auf CHF 0.5 Mio. (1H 2019: CHF 26.3 Mio.). Nichtsdestotrotz führten die sofortige Umsetzung von Kosteneinsparungs- und Liquiditätsmassnahmen zu einem insgesamt positiven Bruttogewinn von CHF 3.5 Mio. (TI)