Mayday-Branchen-Call: Alternative Schweiz-Ferien

Das Buchungsvolumen bei den TO ist nach wie vor bescheiden.

Die Grenzen im Schengenraum sind zwar offen, aber die Leute sind noch sehr zurückhaltend mit dem Buchen von Reisen ins benachbarte Ausland. Viele Schweizerinnen und Schweizer entscheiden sich darum dafür, Ferien im eigenen Land zu verbringen. Tourismus in der Schweiz war daher Thema beim zweiten Mayday-Branchen-Call.

Mike Jakob, Railtour

Mike Jakob, Key Account Manager bei Railtour Frantour hat sich an diesem Branchen-Call engagiert, weil der die Plattform als spannend erachtet. «Zudem sind wir der grösste Schweiz TO, daher durften wir bei dieser Diskussion nicht fehlen.» Natürlich profitiere Railtour davon, dass Ferien in der Schweiz gefragt seien. Und seit etwa drei Wochen gebe es wieder vermehrt Buchungen. Selbstverständlich könne das Volumen nicht mit demjenigen, des Vorjahres verglichen werden. «Immerhin haben wir wieder eine Perspektive.»

Auch eher auf den Incoming-Markt setzt in der derzeitigen Situation STC Switzerland Travel Centre. Darum hat der TO seine Buchungsplattform für Reisebüros und Reiseveranstalter für Ferien in der Schweiz wieder vermehrt aktiviert. «Diese Plattform gibt es eigentlich schon lange, wir haben sie einfach nicht mehr so aktiv bewirtschaftet», erklärt STC CEO Michael Maeder. Und seit sie den Reisebüros wieder im Bewusstsein sei, hätten sie auch viele positive Anfragen.

Für Michael Maeder hat sich bei diesem Branchen-Call engagiert, weil er es als sehr wichtig erachtet, sich in der Branche auszutauschen. «Wir sitzen alle im selben Boot und darum ist es unabdingbar, dass wir uns gegenseitig unterstützen. Egal ob wir Konkurrenten sind oder nicht.»

Ferienbudget in der Schweiz ausgeben

Mike Jakob stellt fest, dass Kunden, die dieses Jahr beispielsweise Ferien auf Mauritius gebucht hätte, Alternativen in der Schweiz suchten. Will heissen, dass das Ferien-Budget steht und dieses Geld auch ausgegeben werden möchte. «Solche Kunden buchen dann eben ein Fünf-Sterne-Hotel, bei welchem sich zum Beispiel ein Golfplatz in der Nähe befindet.»

Im Moment seien neben der Schweiz Deutschland und Österreich gefragt. Bei Italien sind die Kunden noch zurückhaltend. Zudem seien Bahnreisen in der Schweiz bei den Kunden beliebt, wie der Glacierexpress. «Städte und Destinationen im hochpreisigen Bereich wie Gstaad oder St. Moritz werden dieses Jahr zu den Verlierern gehören», ist Jakob überzeugt. Denn die Gäste insbesondere aus dem Arabischen und Asiatischen Raum, die im hochpreisigen Segment buchen, können in diesem Jahr kaum in die Schweiz reisen. (DOE)