«Wir erwarten 6 bis 6,3 Millionen Schweizer Übernachtungen»

Die Deutschte Zentrale für Tourismus zeigte sich zuversichtlich und zufrieden an der Jahres-Pressekonferenz.
v.l. Stefan Mieczkowski, Leiter DZT Schweiz; Sarah Ziegler, DZT; Miles Spohr, Geschäftsführer des Vereins der UNESCO-Welterbestätten Deutschland

Schweizer*innen und Deutschland – das passt zusammen. Bereits im grossen Print-Interview mit TRAVEL INSIDE bestätigte Stefan Mieczkowski, Leiter der Deutschen Zentrale für Tourismus (DZT), dass die Schweiz zu den wichtigsten Quellmärkten für Deutschland gehört. «Wenn wir uns die Zahlen seit 2012 anschauen, ist kein europäisches Land als Incoming-Markt so stark gewachsen wie die Schweiz.»

Bei der Jahrespressekonferenz der DZT Schweiz am 23. März im Resident im Zürcher Seefeld war die Stimmung dementsprechend gut. Die Entwicklung der Übernachtungen aus dem Ausland nach dem Corona-Einbruch in 2020 und 2021 waren sehr erfreulich: «Der Blick zurück ist wunderbar», so Mieczkowski bei seiner Präsentation.

Die Zahlen sprechen für sich. 68,1 Mio. Übernachtung, 119,6% mehr als im Vorjahr. Zwar hinkt man den Besucherzahlen von 2019 noch hinterher (89,9 Mio.), doch die Entwicklung kann sich dennoch sehen lassen.

Zufrieden mit den Schweizer-Zahlen

Die Schweiz ist weiterhin der zweitwichtigste Quellmarkt für das Deutschland-Incoming hinter Holland. Vor Corona waren es 7,1 Millionen Übernachtungen aus der Schweiz. 2022 waren es 5,8 Millionen, also etwa 82% des Niveaus aus dem Rekordjahr 2019. «Wir sind sehr zufrieden mit den Schweizer-Zahlen», so Mieczkowski. Auch der weltweite Vergleich zeigt, wie gerne Schweizer*innen nach Deutschland reisen: 2021 betrug der Anteil aus der Schweiz an allen Auslandsübernachtungen bei 9%.

Es reisen aber laut Mieczkowski nicht nur viele Schweizer*innen nach Deutschland, sie sind mit dem Aufenthalt im Nachbarland auch meistens sehr zufrieden. Besonders beliebt sind Wanderwege, Sportangebote, Thermen, Erlebnisbäder und diverse Events in Deutschland. Top-Aktivitäten für Herr und Frau Schweizer sind mit 79% Städtereisen, mit 74% Weihnachtsmärkte und mit 72% Kulturangebote. Die beliebtesten Bundesländer bei Schweizer Gästen sind Baden-Württemberg, Bayern, Berlin, Nordrhein-Westfalen und Hessen.

Auch die Aussichten für das weitere Jahr sehen rosig aus: Für den Reisezeitraum Januar bis Juni 2023 nennen 10% der Schweizer*innen Deutschland als Reiseziel. «Wir erwarten für 2023 6 bis 6,3 Millionen Schweizer Übernachtungen», sagt Mieczkowski. «Gerade weil wir jetzt – im Vergleich zu 2022 – ein normales erstes Quartal hatten, bin ich da absolut zuversichtlich.»

Einzigartiges Welterbe Deutschlands

Anlässlich der DZT-Themenkampagne «51 UNESCO Welterbestätten – Historic.Modern.Germany» brachte Guest Speaker Miles Spohr, Geschäftsführer des Vereins der UNESCO-Welterbestätten Deutschland, in einer kurzen Präsentation die vielfältigen und bedeutenden Welterbestätten Deutschlands näher.

«Nur ganz besondere Orte dieser Welt werden als UNESCO-Welterbe ausgezeichnet und Deutschland beherbergt gleich 51 verschiedene davon», erklärt Spohr.  Auswahl gäbe es also genug: die Vielfalt und der Reichtum an Sehenswürdigkeiten sei gewaltig. Von der Steinzeit bis zur Moderne. Von Luther bis Wagner. Von den Römern zu den Preussischen Königen. Vom Rokoko zum Bauhaus und vom Meer bis zu den Baumwipfeln.

Doch die Kulturlandschaften und die verschiedenen Gebäude seien nur der eine Teil. «Kulinarik und Traditionen gehen Hand in Hand mit unseren Unesco-Erben und zusammen mit den Besucher*innen werden sie mit Leben gefüllt», so Spohr. Das DZT werde für die Kampagne Routen zusammenstellen, die die Besuche dieser verschiedenen Welterbestätten angenehm und überschaubar gestalten werden.

Yannick Suter