Reiseunternehmer Aebi wird heute höchster Schweizer

Der SVP-Politiker hat schon viel für die Reisebranche in der Corona-Krise getan.
Andreas Aebi, Nationalrat und Reiseunternehmer.

Heute Montag wird der Berner Reiseunternehmer Andreas Aebi zum Nationalratspräsident und damit formell höchstem Schweizer gewählt. Der 62jährige SVP-Politiker hat in den vergangenen Monaten viel für die Reisebranche getan. So war er der Türöffner für die Treffen der Task Force der Branchenverbände SRV, STAR und TPA mit insgesamt vier Bundesratsmitgliedern.

Diese trugen einerseits dazu bei, dass die Reisebranche von den Hilfen aus dem Covid-19-Gesetz profitieren kann. Andererseits führten sie wohl auch dazu, dass der Bundesrat die Reisebranche als Härtefallbranche anerkannte. Aebi selber war auch massgeblich beteiligt am ersten Erfolg der Reisebranche im Parlament, als dieses die Rückzahlung von stornierten Airline-Tickets an die Reisebüros bis Ende September zur Bedingung für die Staatshilfe an Swiss und Edelweiss machte.

In seinem Amtsjahr als höchster Schweizer wird sich Aebi in der öffentlichen politischen Diskussion zurückhalten. Trotzdem kann er, und wird er wohl, hinter den Kulissen die Anliegen der Reisebranche im Auge behalten. Und sollte es im Rat zu einer Pattsituation kommen, hat er als Präsident den Stichentscheid. Knapp könnte es etwa beim Covid-Geschäftsmietegesetz werden, mit dem auch die Reisebüros von Lockdown-bedingten Mietzinsreduktionen profitieren könnten.

Aebi organisiert mit seinem Familienunternehmen Aebi Reisen Themenreisen in Europa und Übersee und ist damit direkt von den Reiseeinschränkungen durch die Corona-Pandemie betroffen. Daneben ist Aebi auch als Auktionator tätig. Seinen Landwirtschaftsbetrieb hat er vor einem knappen Jahr einem seiner Söhne weitergegeben.

(Christian Maurer)