Rekordzahlen bei Myclimate

Die Schweizer Klimaschutzstiftung Myclimate hat 2019 den Gesamtertrag auf mehr als 27 Millionen Schweizer Franken gesteigert.
Stephen Neff, CEO, Myclimate © zvg

Anderthalb Millionen Tonnen CO2 wurden von Firmen, Organisationen und Privatpersonen kompensiert. Das bedeutet eine Steigerung von mehr als 50% gegenüber dem Rekordvorjahr. In Anbetracht der stockenden politischen Klimaschutzbemühungen und mit Blick auf die aktuelle Situation rund um das Coronavirus plädiert Myclimate CEO Stephen Neff für ein noch stärkeres, gemeinschaftliches Wirken von Wirtschaft, Gesellschaft und Politik, um den Klimawandel und weitere Herausforderungen unserer Zeit zu meistern, wie die Stiftung in einer Mitteilung schreibt.

Gerade Unternehmen hätten 2019 nach konkreten Lösungen und Massnahmen für mehr Klimaschutz und Nachhaltigkeit gesucht. Das zeigte deren markant gestiegene Nachfrage nach Myclimate-Angeboten. Das Interesse betraf sowohl Massnahmen zur Wissensvermittlung, Sensibilisierung und Aktivierung, wie auch nach Beratung und Lösungen zum CO2-Management und strategischer Einbindung von Klimaschutz in Geschäftsprozesse. Als Folge erreichte auch die Menge an freiwillig kompensierten Tonnen CO2 neue Höchstwerte.

Stephen Neff, Geschäftsführer, sagt dazu: «Es ist zu einer strategischen Frage der Wirtschaft geworden, wie das eigene Geschäft nachhaltig betrieben oder weiterentwickelt werden kann. Das entspricht dem Bedürfnis der eigenen Kunden und ist eng verwoben mit dem unternehmerischen Denken, zu einer klimafreundlicheren Welt beizutragen. Wir sind froh, dass wir 2019 viele neue Firmen im In- und Ausland mit unserem Angebot an erprobten Lösungen und neu entwickelten Instrumenten überzeugen konnten.»

Myclimate 2019 – das Gesamtergebnis

Der Gesamtertrag der Stiftung belief sich auf 27,25 Millionen Schweizer Franken. 2018 wurde ein Ertrag von 20,20 Millionen Franken gemeldet. Der Geschäftsbereich CO2-Kompensationen trug 2019 rund 22,96 Millionen Franken zum Ergebnis bei. Die Erträge aus weiteren Kernbereichen Bildung sowie Beratung und Lösungen hatten eine Höhe von 2,29 bzw. 1,5 Millionen Franken. Ein starker Wachstumstreiber im Jahr 2019 waren Kompensationen und Spenden von Privatpersonen, Institutionen und Kleinunternehmen über den Kanal der Webrechner. Diese stiegen im Vorjahresvergleich um rund 180%.

Zu Ende des Jahres 2019 umfasste das Klimaschutzportfolio 125 Projekte in 37 Ländern. Mit Hilfe dieser Projekte sind seit der Stiftungsgründung mehr als 8,3 Millionen Tonnen CO2-Emissionen vermieden worden. Die Klimaschutz- und die Bildungsprojekte tragen nachweislich zum Erreichen der UN-Ziele für nachhaltige Entwicklung (Sustainable Development Goals) bei. Insgesamt profitierten seit 2002 sechseinhalb Millionen Menschen weltweit von der Tätigkeit von Myclimate.

Mehr als 25‘000 Schulkinder, mehr als 10’000 Lernende sowie 1‘400 Studierende wurden weltweit zum eigenen Handeln motiviert. Durch den Bau von rund 700’000 effizienten Kochstellen und rund 90’000 Biogasanlagen wirkte Myclimate dem Problem der Luftverschmutzung in geschlossenen Räumen und deren verheerenden gesundheitlichen Konsequenzen entgegen. Durch das Pflanzen von 5,6 Millionen Bäumen und den Schutz grosser Waldareale und anderer Naturreservate trug Myclimate zum Schutz der Artenvielfalt und zur Vorsorge gegenüber Extremwetterereignissen bei.

Der myclimate-Jahresbericht 2019 ist unter folgendem Link einsehbar: www.myclimate.org/jahresbericht

Der grösste Sportanlass der Schweiz wurde vollständig klimaneutral durchgeführt. Das Eidgenössische Schwing- und Älplerfest 2019 in Zug hatte hierfür im Rahmen des  Programmes «Cause We Care» zahlreiche Massnahmen umgesetzt und dabei die Besucherinnen und Besucher sowie die Sponsoren eingebunden. Der erarbeitete und im Mai 2020 veröffentlichte Nachhaltigkeitsbericht liefert eine Erfahrungsauswertung für eine möglichst nachhaltige Vergabe, Planung und Durchführung künftiger Grossanlässe.

Optimismus trotz Schatten – Der Ausblick auf das Geschäftsjahr 2020

«Die aktuelle Situation wirft selbstverständlich einen Schatten auf unsere positiven Ergebnisse. Auch wenn die endgültigen Folgen für unsere Partner noch nicht absehbar sind, bleiben wir fest davon überzeugt, dass Klimaschutz im Jahr 2020 und darüber hinaus eine hohe Bedeutung haben wird. Bei der Bekämpfung des Klimawandels haben wir schon heute gesichertes Wissen und auch die Lösungswege. Diese mutig zu ergreifen stärkt die Widerstandskräfte der Menschen, aber auch von Industrien, Volkswirt­schaften und der globalen Wirtschaft massiv», wirft Stephen Neff einen optimistischen Blick in die Zukunft.

Über Myclimate

Myclimate sieht sich als Partner für wirksamen Klimaschutz – global und lokal. Gemeinsam mit Partnern aus der Wirtschaft sowie Privatpersonen will Myclimate durch Beratungs- und Bildungsangebote sowie eigene Projekte die Zukunft der Welt gestalten. Dies verfolgt die gemeinnützige Organisation marktorientiert und kundenfokussiert. Die internationale Initiative mit Schweizer Wurzeln gehöre weltweit zu den Qualitätsführern von freiwilligen CO2-Kompensationsmassnahmen. Zum Kundenkreis zählten grosse, mittlere und kleine Unternehmen, die öffentliche Verwaltung, Non-Profit Organisationen, Veranstalter sowie Privatpersonen. Myclimate bedient von Zürich aus oder über Partnerorganisationen Kunden und Partner weltweit. (TI)