Royal Jordanian ist zurück und expandiert

Amman wird Hub für die ‘Levante’ und die Airline will ein hybrider Carrier werden.
Das Team von Royal Jordanian auf der Besucherterrasse des Flughafen Zürich vlnr Gajan Canagasaby, Sales Manager, Sonja Buocz-Lamatsch, VP Aviareps, Karim Makhlouf, CCO, Edgar Lacker, CEO Aviareps, Ahmad Bakir, Sales Performance Superindentent, Noor Zakaria, Area Manager Switzerland, Martin Oehrli, Station Manager (© BRA)

Ab dem 2. April 2022 kehrt Royal Jordanian nach zwei Jahren Unterbruch wegen der Corona-Pandemie in die Schweiz zurück. Vorerst bedient die Airline des Haschemitischen Königreichs im Nahen Osten die Schweiz jeweils am Mittwoch und Samstag mit dem Routing Amman – Zürich – Genf – Amman. Bis gegen Ende 2022 ist ein Ausbau auf vier bis fünf wöchentliche Flüge geplant.

Das ist aber nur der Anfang, denn Royal Jordanian plant für die nächsten Jahre eine massive Expansion.

Neue Strategie

Karim Makhlouf, seit acht Monaten Chief Commercial Officer von Royal Jordanian, erklärt am gestrigen Anlass im Besucherraum auf der Aussichtsterrasse am Flughafen Zürich die neu definierte Strategie. Royal Jordanian baut die neue Strategie auf zwei Säulen auf:

  • Säule 1Amman als Hub für die Levante:
    Die Levante, damit bezeichnet man grob die Anreinerstaaten des östlichen Mittelmeers bis in den Irak ist ein Markt mit 100 Mio. Menschen. Amann soll dafür als Hub dienen, worüber Verbindungen Richtung Irak, sekundäre Ziele in Saudi Arabien, Libanon, Syrien, Ägypten und in die Türkei angeboten werden sollen. Beispielsweise für den Irak, welcher wirtschaftlich enorm wichtig ist, ist Royal Jordanian die grösste nicht irakische Airline mit fünf Flugzielen und wöchentlich 33 Flügen.
Geplanter Ausbau des Streckennetz von Royal Jordanian (Bild BRA)
  • Säule 2 – Tourismus:
    In Zusammenarbeit mit dem Tourismusministerium will Royal Jordanian den Tourismus massiv fördern und bis auf zwei Millionen touristische Einreisen pro Jahr ausbauen. Mit ihrem Netzwerk will die Airline die wichtigen touristischen Märkte in Europa noch besser erschliessen und in Zukunft die Schweiz auch direkt mit dem Badeort Akaba am Roten Meer verbinden.Dazu will man ein eigentlicher Hybrid-Carrier nach dem Beispiel Edelweiss werden, in die Zusammenarbeit mit Reiseveranstaltern investieren und insbesondere bezüglich Preise und Allotments flexible und marktgerechte Lösungen anbieten. Geplant ist auch Fluggeräte wie der A-320 und A-321 mit nur Economy-Class auszustatten um höhere Sitzkapazitäten und tiefere Preise anbieten zu können.
Verdoppelung der Flotte

Um den Ausbau des Netzwerks zu bewerkstelligen und für die Planung notwendigen Kapazitäten zu erreichen, soll die Flotte von Royal Jordanian beinahe verdoppelt werden.

Sie besteht heute aus 24 Fluggeräten der Typen B-787 für die Langstrecke, A-320-, A-321 und A-319 für die Mittelstrecke und aus Embraer-195 und Embraer-175 für die Regionalstrecken und soll auf total 43 Fluggeräte anwachsen. Dabei will man von den zur Zeit noch günstigen Konditionen der Hersteller Boeing und Airbus profitieren.

Investitionen in Marketing und Digitalisierung

In Zusammenarbeit mit dem Tourismusministerium will man in gemeinsame Marketingkampagnen mit Reiseveranstaltern investieren und gleichzeitig neue touristische Segmente wie Kunst, Kulinarik und Architektur sowie Wellness erschliessen.

Gleichzeitig werden Investitionen in die Digitalisierung getätigt um die Online-Präsenz inklusive Mobile-APP zu verbessern und die Zusammenarbeit mit Reiseveranstaltern zu erleichtern.

Reduktion Vertriebskosten

Die Vertriebskosten sollen gesenkt werden, weshalb Royal Jordanian neu auch in der Schweiz, wie bereits in anderen Märkten, auf die vertriebsseitige Zusammenarbeit mit Aviareps setzt. Der Sales Manager von Royal Jordanian, Gajan Canagasaby, ist neu von Aviareps angestellt.


Karim Makhlouf, Chief Commercial Officer

Karim Makhlouf, CCO Royal Jordanian (Bild BRA)

Der in Deutschland aufgewachsene, gebürtige Tunesier, ist seit acht Monaten CCO von Royal Jordanian und lebt in der jordanischen Hauptstadt Amman. Begonnen hat er seine Airline-Karriere bei Lufthansa, war später am Aufbau von Germanwings beteiligt und leitete als CCO SkyEurope Airlines, Malev, Gulfair und die Start-up-Airline Saudi Gulf.

 

Hans-Peter Brasser