Rückläufige Hotelauslastung auf Mallorca

Statt den Rekorden in den Jahren zuvor gab es in der Hochsaison relativ viele freie Hotelzimmer auf der Balearen-Insel.
Hafen Palma
Blick auf den Hafen von Palma de Mallorca (TI)

Hoteliers auf Mallorca sind ernüchtert. Aufgrund der rückläufigen Auslastung in diesem Sommer gewähren sie Preisnachlässe auf verfügbare Unterkünfte und Zimmer, die sie nach den millionenschweren Investitionen der letzten Jahre so nicht einkalkuliert haben.

Tourismusgesetz «Ley Delgado» und die Folgen

Die Gründe hierfür liegen zum einen im Tourismusgesetz «Ley Delgado» aus dem Jahr 2012, das einen grossen Anreiz zur Renovation und Kategorie-Aufstockungen für hunderte von Hotelbesitzer bot. Zum anderen lag es an der hohen Nachfrage, was ab 2014 eine nahezu beliebige Preiserhöhung zur Folge hatte. Eine aktuellen Studie der Immobilienbewertungsgesellschaft Tinsa zeigt, dass es in den Jahren 2009 bis 2011 kaum Erhöhungen gab und der Durchschnittspreis pro Nacht bei EUR 63 lag. Mit Inkrafttreten des «Ley Delgado» schnellte der Preis jedes Jahr um weitere EUR 3 bis 4 hoch, so dass 2016 eine Nacht schon EUR 82 kostete. Zahlen vom Juli diesen Jahres belegen, dass mittlerweile EUR 118,50 durchschnittlich für ein Zimmer zu zahlen sind.

Am Playa de Palma haben Fünf-Sterne-Hotels die höchste Auslastung

Von Januar bis Juli 2019 betrug das inselweite Minus im Vergleich zum Vorjahreszeitraum 1,4%. Jose Marcial Rodriquez, Präsident der Hoteliervereinigung Cala Millor, beklagt in seiner Region im Vergleich zum Vorjahr ein Minus von 5 bis 10% bei der Hotelauslastung. An anderen Inselorten sieht es besser aus. Zwar gingen an der Playa de Palma die Zimmerbuchungen zurück, dennoch lag die Auslastung mit 91% nur 3% unter dem Vorjahr zu selben Zeit. Die höchste Auslastung an der Playa de Palma konnten diesen Juli Fünf-Sterne-Hotels verbuchen.

In der kommenden Saison werde sich die Entwicklung fortsetzen, meint die Präsidentin von Mallorcas Hoteliervereinigung FEHM gegenüber der «Mallorca-Zeitung». Und weiter: Das werde der allgemeine Tenor sein. Sie stünden vor den Herausforderungen, Verträge je nach Angebot noch besser zu verhandeln und auf andere Kanäle zu setzen, die die traditionellen Reiseveranstalter ergänzen. (TI)