Sabre und Lufthansa einigen sich

Full content und NDC ist 2021 über GDS buchbar.
© Sabre

Die Lufthansa Group (Austrian Airlines, Lufthansa, Swiss, Air Dolomiti und Brussels Airlines) und Sabre haben eine neue Vertriebsvereinbarung getroffen. Damit bleibe das Angebot der Airlines der Lufthansa Group weiterhin im GDS Sabre (1S) und GDS Abacus (1B) zugänglich, einschliesslich der Servicemöglichkeiten für bestehende Buchungen, heisst es in einem Agenten-Newsletter der Swiss.

Ab 2021 werde es neue kommerzielle Modelle geben, die den Zugriff auf den NDC-Content der Lufthansa Group Airlines in Sabre ermöglichen. Damit dürfte der in der Branche so genannte «full content» auch über GDS erhältlich sein.

«Der Content ist wie bisher über Sabre GDS edifact buchbar und wird in Zukunft über die technische Entwicklung von NDC (über zwei neue Modelle) buchbar sein», schreibt Swiss zur Präzisierung. Den Begriff «full content», so die Airline, «gibt es seit Einführung der distributiven Freiheit im Jahr 2015 nicht mehr in der Welt der Lufthansa Group».

Weiter teilt Swiss mit: «Die Lufthansa Group wird Flüge auch weiterhin über das Sabre-GDS anbieten. Am Content selber ändert sich nichts, dieser wird weiterhin über das GDS eingeschränkt sein. Was sich ändern wird, ist die Einführung von zwei neuen Modellen, die Zugang zu NDC-Content gewähren werden.»

Das Tech-Unternehmen Sabre hatte die Zusammenarbeit mit den Airlines der Lufthansa-Gruppe auf Ende Juni 2020 gekündigt. Hintergrund waren nach Einschätzung von Branchen-Kennern Differenzen über die Verfügbarkeit von NDC und «full content» in den GDS und die dabei anfallenden Gebühren.

Mit dem Einbau der NDC-Angebote in bestehende Buchungssysteme hat sich Sabre offenbar durchsetzen können. Die Lufthansa-Airlines haben eingelenkt. Sie sind eine treibende Kraft bei der Tendenz zur Stärkung des eigenen Direktvertriebs der Airlines über die eigenen Websites und unter Umgehung der klassischen GDS-Buchungswege. (TI)