Seit Beginn der überraschenden Blockade im Juni 2017 hatte der Chef von Qatar Airways, Akbar Al Baker, sich vehement gegen die Boykott-Massnahmen von Saudi-Arabien, Bahrain, den Vereinigten Arabischen Emiraten und Ägypten gewehrt. Schliesslich hatten diese besonders die nationale Fluggesellschaft von Katar hart getroffen. Jahrelang musste die Airline grosse Umwege fliegen, weil die Lufträume der Nachbarstaaten für sie gesperrt waren.
Entsprechend war die erfolgsverwöhnte Fluggesellschaft unter massiven Kostendruck und in schwere Logistikprobleme geraten. Mit der weltweiten Corona-Pandemie verschärfte sich die Situation noch erheblich.
Nach jahrelangem Stillstand ist jetzt in Verhandlungen und auf Vermittlung Kuwaits und der Vereinigten Staaten von Amerika ein Durchbruch erzielt worden: Saudi-Arabien hat seine Grenzen zu Lande, Wasser und in der Luft wieder für das Emirat Katar geöffnet und ermöglicht damit auch Qatar Airways, wieder mehr Normalität in seinen Flugbetrieb selbst in Zeiten von Corona zu bekommen.
Warten auf VAE, Bahrain und Ägypten
Zwar haben die restlichen drei Boykottstaaten sich dem Schritt Saudi-Arabiens offiziell noch nicht angeschlossen. Doch diplomatische Kreise rechnen damit, dass auch sie in Kürze nachziehen werden.
Qatar Airways wird diese mehr als positive Nachricht für sich zu nutzen wissen und die angesteuerten Flugziele – auch in Zeiten von Corona – weiter kontinuierlich ausbauen. Geschäftsreisende etwa werden davon profitieren, wenn sie denn wieder fliegen: Das moderne Drehkreuz Hamad International Airport in Doha war selbst in Blockadezeiten ein beliebter Umsteigeplatz für Vielflieger in Richtung Asien und pazifischen Raum.
Mit dem Ende des Boykotts und der Hoffnung auf zunehmende globale Impfungen gegen die Pandemie, dürfte sich Al Baker etwas entspannen können. Bahrain, Ägypten, Saudi-Arabien und die Vereinigten Arabischen Emirate hatten Katar vorgeworfen, islamistische Extremisten und den Iran zu unterstützen und leiteten daher die Blockade ein. Katar hat diese Anschuldigungen stets zurückgewiesen. (TI)