Schweden beantragt Markenschutz für eigenen Namen

Die Tourismusorganisation Visit Sweden sorgt mit ihrer Aktion mal wieder für Schmunzeln.
©Visit Sweden

Wer hätte gedacht, dass es weltweit acht Orte namens ‘Sweden’ gibt? Damit internationale Touristen nicht versehentlich im falschen Schweden landen, will Visit Sweden den Landesnamen als Marke schützen lassen. Schliesslich sei nur ein Schweden das Original, so die Tourismusorganisation.

Visit Sweden plant, Schweden als Marke eintragen zu lassen – eine Massnahme, die sicherstellen soll, dass jeder, der von Schweden spricht, auch wirklich das Original meint und nicht einen der zahlreichen Namens-Doppelgänger weltweit. Während es für Unternehmen selbstverständlich sei, ihre Marken zu registrieren, war dies Ländern bisher verwehrt – doch Visit Sweden will das jetzt ändern.

Die Tourismusorganisation beweist mal wieder Humor. Bereits Ende 2023 sorgte Visit Sweden für Schmunzeln, als sie mit ihrer ‘Schweden (nicht die Schweiz)’-Initiative die Verwirrung zwischen den beiden Ländern ein für alle Mal beenden wollte (TRAVEL INSIDE berichtete).

Die Initiative erhält Unterstützung

Laut einer Umfrage vom Meinungs- und Marktforschungsunternehmen YouGov, die im Auftrag von Visit Sweden durchgeführt wurde, findet es jeder zweite Befragte (48%) verwirrend, wenn mehrere Orte den gleichen Namen tragen. Und während fast vier von zehn Reisenden (38%) schon einmal von gleichnamigen Orten in die Irre geführt wurden, ist jeder Zehnte (9%) sogar am falschen Ort gelandet.

Es sei also nicht nur ein schwedisches Problem, sondern eine globale Herausforderung, so Visit Sweden. 36% der befragten Reisenden zwischen 20 und 32 Jahren spricht sich für den markenrechtlichen Schutz des eigenen Ortes bzw. des Heimatlandes aus. Schwedens Initiative könnte hier als Vorbild dienen und dazu beitragen, dass geografisches Rätselraten in Zukunft der Vergangenheit angehört.

Schweden als Marke schützen – ernsthaft?

Visit Sweden geht nun also den nächsten Schritt und beantragt bei der Europäischen Union für geistiges Eigentum (EUIPO) den Schutz des Landesnamens als Marke. Das Ziel? Sicherstellen, dass jeder, der ‘Schweden’ sagt, das originale Schweden meint – das Land, in dem man Nordlichter sehen, Fika geniessen und vielleicht sogar ein oder zwei Elche treffen kann. Sogar 35% der Schweden unterstützen diese Idee, so die Tourismusorganisation.

«Obwohl die derzeitige Gesetzgebung die Registrierung von Ländernamen als Marke nicht erlaubt, wissen wir, dass es möglich ist, Reiseziele markenrechtlich zu schützen. Da Schweden tatsächlich als Reiseziel wahrgenommen wird, sollte das kein Problem darstellen»,fährt Susanne Andersson, Geschäftsführerin von Visit Sweden, schmunzelnd fort. (TI)