
Über dreissig Vertreter*innen aus der Schweizer Reisebranche führten am gestrigen Workshop der Deutschen Zentrale für Tourismus (DZT) im Kunsthaus Zürich rege Gespräche mit insgesamt 19 Partnern aus dem Reiseland Deutschland. Eingeladen hatte Schweiz-DZT-Chef Stefan Mieczkowski mit seinem Team. Aufgeteilt in einen Networking-Teil und anschliessendem Seated Dinner hatten die insgesamt rund 50 Gäste ausreichend Gelegenheit, sich gegenseitig auf den neusten Stand zu bringen.

Als Special Guest trat Robert Rückel auf, Geschäftsführer des Deutschlandmuseums in Berlin. Dieses schafft das fast Unmögliche: den Besuchern 2000 Jahre deutsche Geschichte innerhalb von einer Stunde auf spannende und unterhaltsame Weise zu vermitteln. Kein Wunder, dass das private Museum, das im Juni 2023 seine Eröffnung feierte, mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet wurde.
Selbstverständlich durfte eine Präsentation des DZT-Chefs nicht fehlen. Mieczkowski freute sich insbesondere darüber, dass die Schweiz laut dem Statistischen Bundesamt in Wiesbaden 2024 was die Übernachtungszahlen betrifft weiter auf Rekordkurs ist. 2024 zählte man mit 6,9 Mio. Übernachtungen wieder gleich viele wie 2018. Rekordjahr war das Vor-Corona-Jahr 2019 mit 7,1 Mio. Übernachtungen.
Spitzenreiter war 2024 mit 2,8 Mio. Übernachtungen das Bundesland Baden-Württemberg, gefolgt von Bayern (1,6 Mio.) und Berlin (knapp 485’000). Aufgestiegen auf Platz 5 ist das Bundesland Hessen (knapp 319’000), das nun Hamburg mit rund 306’000 Übernachtungen überholt hat.
Doch nachdem die Schweiz lange der zweitwichtigste Quellmarkt für den deutschen Tourismus war, hat 2024 die USA diesen Platz übernommen und die Schweiz auf den dritten Platz verdrängt. Die Niederlande liegt weiterhin unangefochten auf Platz 1.
Der Qualitätsmonitor Deutschland-Tourismus fand zudem heraus, dass die Landschaft und Natur an erster Stelle für den Destinationsentscheid für Deutschland liegt, gefolgt von den Sehenswürdigkeiten, den guten Erfahrungen in der Vergangenheit, der Ruhe sowie der guten Luft und dem gesunden Klima.
Durchschnittlich bleiben die Schweizer Feriengäste 5,7 Nächte, wobei sie zur Hälfte bereits bekannte Destinationen besuchen. So waren 68% der Schweizer*innen bereits viermal und häufiger in Deutschland. Die meisten reisen mit dem Auto an (58%), gefolgt vom Zug (19%) und dem Flugzeug (14%).
Ab Dezember 2025 wird es eine neue direkte Zugverbindung von Brig und Chur nach Deutschland geben, eine von mehr als 40 Direktverbindungen zwischen der Schweiz und Deutschland. Und vom 28. Juni bis 23. August fliegt die Swiss dieses Jahr wieder jeden Samstag von Zürich nach Heringsdorf auf Usedom. Air Nostrum bedient seit dem 18. Mai noch bis zum 28. September jeweils sonntags die Strecke Zürich–Rostock-Laage, und mit MHS Aviations geht’s noch bis am 10. Oktober von Friedrichshafen nach Heringsdorf.
Die DZT hat für 2025 vier globale Kampagnen aufgegleist: Neben der Weiterführung der Nachhaltigkeitskampagne Simply Feel Good, sind dies Embrace German Nature, Cultureland Germany sowie Season’s Greetings. Auch die Stay Longer-Initiative wird fortgesetzt.
Ausserdem gibt es dieses Jahr einige Jubiläen zu feiern:
- 275 Jahre Todestag Johann Sebastian Bach
- 50 Jahre Deutsche Märchenstrasse
- 50 Jahre Europa-Park
- 75 Jahre Romantische Strasse
- 40 Jahre Nationalpark Wattenmeer
- 100 Jahre Bauhaus Dessau
- 150. Geburtstag Thomas Mann
- 500 Jahre Bauernkrieg
Mal sehen, ob die Schweizer Touristen 2025 die Zahl von 7 Mio. Übernachtungen knacken werden. (NDR)