Sixt profitiert von höheren Tarifen und macht wieder Gewinn

Autos bleiben knapp und die Miete teuer.
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Der Autovermieter Sixt hat im ersten Quartal 2022 seinen starken Wachstumskurs ungebrochen fortgesetzt. Das Unternehmen hat seit Ausbruch der Krise Marktanteile hinzu gewonnen und profitiert nun von einem anhaltend starken Auslandsgeschäft, in Europa und insbesondere in den USA.

Der Konzernumsatz nahm gemäss Unternehmensangaben gegenüber dem ersten Quartal des Vorjahres um 76,1% auf EUR 580,8 Mio. zu und lag damit sogar um rund 15% über dem entsprechenden Quartalsumsatz im Vor-Corona-Jahr 2019. Das  Ergebnis vor Steuern (EBT) von EUR 93,5 Mio. sei das mit Abstand beste operative Ergebnis in einem Startquartal  und lag um EUR 107,2 Mio. über dem Verlust des Vorjahresquartals 2021 von EUR 13,7 Mio. und verdoppelte sich im Vergleich zum Wert des Vorkrisenquartals 2019 von EUR 40,1 Mio.

Damit habe Sixt erneut die Erwartungen des Kapitalmarktes übertroffen. Wachstumstreiber seien die kontinuierliche Digitalisierung des Geschäfts, ein gestiegenes Preisniveau sowie ein stringentes Kostenmanagement gewesen. Trotz der Chipkrise wuchs die Fahrzeugflotte im ersten Quartal um 35% im Vergleich zum Vorjahresquartal 2021 und lag damit in etwa auf dem Niveau das Vor-Corona-Quartals von 2019. Die weltweite Flotte (ohne Franchiseländer) umfasste im ersten Quartal 2022 durchschnittlich rund 125’000 Fahrzeuge.

Kanada und Velos in Deutschland

In den USA ist Sixt nach der jüngst erfolgten Eröffnung der Stationen an den Flughäfen Charlotte und Baltimore mittlerweile an 28 der 30 Top-Airports des Landes präsent und gewinnt Marktanteile hinzu. Nach dem Aufbau der US-Präsenz steigt Sixt nun in den kanadischen Markt mit einem Gesamtmarktpotenzial von insgesamt rund EUR 1,4 Mrd. ein.

Sixt hat das Angebot auf seiner Mobilitätsplattform One weiter ausgebaut und mit einem einzigen Login über die Sixt App zugänglich gemacht. Seit Januar umfasst das in der App
buchbare Ride Hailing Angebot durch die Kooperation mit dem Taxiunternehmen itTaxi nun auch On Demand Taxidienste in Rom. Seit April sind Velos des grössten europäischen Bike Sharing Anbieters Nextbike in rund 50 deutschen Städten über die App buchbar.

Angebot ist knapp und Preise bleiben hoch

Sixt erwartet für das traditionell starke zweite und dritte Quartal eine hohe Nachfrage in allen Märkten. Das Angebot an Neufahrzeugen dürfte auch in den kommenden Monaten knapp bleiben, so dass unverändert mit einem erhöhten Preisniveau zu rechnen sei. Sixt  geht zudem davon aus, dass das Preisniveau auf einen generellen Nachholeffekt in der Branche zurückzuführen sei und deshalb langfristigen Charakter habe. (TI)