So hält Omikron die Reisebüros auf Trab

TI-Blitzumfrage bei den Reisebüros zur Situation und den Regelungen im Zusammenhang mit Massnahmen aufgrund Omikron.
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Der Staff-Einsatz in den Reisebüros von Globetrotter hat sich, seit das BAG am Freitagabend kurz vor 18.00 Uhr informierte, enorm gesteigert. «Unser Krisenstab, sowie unsere Helpline sind rund um die Uhr im Einsatz», sagt Globetrotter-Sprecherin Sandra Studer.

Die aktuelle Quarantäne-Liste des BAG betreffe rund 200 Globetrotter-Passagiere. Vor allem seien das Südliche Afrika sowie Ägypten betroffen. «Das Kurzarbeits-Volumen bei Globetrotter variiert bei uns, je nach Buchungsaufkommen. Aufgrund von Omikron haben wir bis jetzt nicht speziell aufgestockt.»

Auch die Kundenberater in den TTS-Reisebüros sind zusätzlich gefordert, auch mit Überstunden und Weekend-Arbeit, wie Kurt Eberhard auf Anfrage von TRAVEL INSIDE mitteilt: «Insbesondere von Omikron betroffen sind beispielsweise Knecht mit Südafrika.» Aufgrund der nahenden Weihnachtsferien seien bereits sehr viele Kunden betroffen. Es herrsche zudem eine grosse Verunsicherung. «Da häufen sich die Telefonanrufe». Vor allem das Südliche Afrika sei betroffen, sagt Eberhard. Das Reisen werde in nächster Zeit bereits zum X-ten Male eine Lotterie. «Momentan sind es eher verunsicherte Kundenanfragen und weniger Stornierungen für bis heute nicht betroffene Länder. Aber das kann sich rasch ändern», beschreibt Eberhard die aktuelle Situation.

Bei Knecht-Reisen mussten, gemäss Sprecher Matthias Reimann, die Abteilungen Südliches Afrika sowie Sportreisen – Fussballreisen nach Grossbritannien – am Wochenende Überstunden leisten. «Aktuell haben wir 45 Kunden im Südlichen Afrika sowie zahlreiche anstehende Abreisen in den kommenden vier Wochen. Hinzu gesellen sich grössere Gruppenreise-Bewegungen im Sportbereich mit Fussballreisen nach England, aber auch Ägypten und Dänemark sind betroffen.»

Die TUI-Suisse-Reiseexperten sowie auch diverse Mitarbeiter aus den operativen Fachbereichen waren durch die am Wochenende neu eingeführte Liste involviert und haben nach Lösungen für eine schnelle Rückreise gesucht. «Das war durchaus mit Überstunden und Wochenendarbeit verbunden», sagt die Mediensprecherin Milica Vujcic.

«Ägypten gehört zu unseren beliebtesten Ferienzielen im Winter, dort haben wir für die anstehenden Wochen mehrere hundert betroffene Kunden. Dies gilt natürlich nicht für jedes Land auf der Liste. Allgemein signalisiert die schnelle Einführung und sofortige Wirkung der neuen Liste allerdings eine geringere Planbarkeit für alle Reisehungrigen. Dies ist nach den positiven Entwicklungen der letzten Monate bedauerlich und wir werden die weiteren Entwicklungen genau beobachten.» TUI Suisse spüre derzeit keine Stornowelle, rechnet nun jedoch damit, dass die Kunden weitere Reisen zurückhaltender buchen werden. TUI Suisse habe die Kurzarbeit bereits im September komplett aufgehoben, alle Mitarbeiter befinden sich mit vollem Pensum im Einsatz.

«Unsere Pikettdienste wurden dieses Wochenende tatsächlich überdurchschnittlich stark in Anspruch genommen. Private Safaris setzte zusätzlich Mitarbeitende ein, um Kund*innen Zielgebiet und mit bevorstehenden Abreisen in allen Fragen zur Seite stehen zu können, teilt der Mediensprecher von DER Touristik Suisse, Markus Flick, mit.

«Die besonders relevanten Destinationen auf der neuen Quarantäneliste sind das südliche Afrika sowie Ägypten. Markenübergreifend ist eine tiefe dreistellige Anzahl Kundinnen und Kunden von den neuen Bestimmungen des BAG kurzfristig tangiert. Kann eine bevorstehende Pauschalreise nicht oder nur unter Quarantänebedingungen stattfinden, buchen wir die Reise kostenlos um oder erstatten den Reisepreis zurück – im Fall von Ägypten bis vorerst bis Ende Woche.»

Hotelplan Suisse habe aktuell vor allem Kunden die sich im südlichen Afrika und Ägypten befinden oder in den nächsten Tagen eine Reise in diese Regionen/Länder geplant haben, sagt Sprecherin Tanja Poell. «Ein Teil unserer Mitarbeitenden war während des Wochenendes im Einsatz, um sich um unsere Kunden in den Destinationen zu kümmern und Lösungen für unsere Kunden zu finden, die in den nächsten Tagen eine Reise mit Hotelplan Suisse in die von der Quarantäneliste betroffenen Länder geplant haben. Aktuell verzeichnen wir keine Annullationen von Reisen in Länder, die nicht auf der Liste des BAG stehen.» Bezüglich der Kurzarbeit analysiert Hotelplan Suisse aktuell die Situation, welche Auswirkungen dies auf die Kurzarbeit.

Im Zusammenhang mit den Massnahmen aufgrund der neuen Covid-19 Variante Omikron definiert Hotelplan Suisse basierend auf dem Pauschalreisegesetz folgende Regelungen und Empfehlungen, wie das Unternehmen mitteilt.

Destinationen mit Quarantäne bei Rückkehr in die Schweiz sowie Destinationen mit Quarantäne bei Einreise oder Einreisesperre wegen der neuen Virusvariante Omikron:

  • Pauschalreisen mit Abreisen bis und mit 10.12.2021 können umgebucht oder spesenfrei annulliert werden. Eine Rückerstattung erfolgt zeitnahe.
  • Einzelleistungen für diese Destinationen: Hotelplan Suisse verrechnet nur die effektiv angefallenen Kosten.
  • Kunden vor Ort können ihre Reise wie geplant fortsetzen. Hotelplan Suisse unterstützt Rückreisewillige mit der Organisation der Rückreise. Die Zusatzkosten werden vom Kunden getragen (Art. 15 PRG). Für nicht bezogene Leistungen berechnet Hotelplan Suisse nur die effektiv anfallenden Spesen.
  • Hotelplan Suisse beurteilt die Lage fortlaufend und beobachtet die Entwicklung. Ein Entscheid für Abreisen ab dem 11.12.2021 ist spätestens am Montag, 6.12.2021 zu erwarten.

Zu denjenigen Destinationen bei denen zusätzlich die Gefahr besteht, dass Flugverbindungen bald eingestellt werden könnten, wie das südliche Afrika und Marokko, empfiehlt Hotelplan Suisse den Kunden die umgehende Rückreise. «Die Zusatzkosten werden vom Kunden getragen (Art. 15 PRG). Für nicht bezogene Leistungen berechnet Hotelplan Suisse nur die effektiv anfallenden Spesen.» (TI)