So hat Corona das Reiseverhalten der Deutschen verändert

Eine Studie von Holiday Extras verrät, dass der Nachholbedarf bei Frauen höher ist als bei Männern.
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Für viele Destinationen gehört Deutschland zu den wichtigsten Quellmärkten. Damit sind die Deutschen ein Treiber für Trends im Tourismusbusiness. Deshalb lohnt sich ein Blick auf deren Buchungs- und Reiseverhalten.

Was sich in Deutschland während und seit Corona geändert hat, verrät nun eine Studie von Holiday Extras. Die Rückkehr der vollumfänglichen Reisefreiheit wecke in vielen Menschen einen Nachholbedarf, so die Autoren. So meldeten einige Reiseveranstalter Buchungszahlen, die das Vor-Corona-Niveau sogar übertreffen. Aber nicht nur die Bereitschaft zu reisen, auch das Reiseverhalten sei Änderungen unterworfen.

Die Studie zeigt, dass insbesondere Befragte der Altersgruppe 30-39 Jahre einen Nachholbedarf an Reisen angeben (52,4%). Dabei möchte nicht nur mehr als jeder zehnte dieser Gruppe öfter verreisen (12,9%), sondern auch weitaus länger (7,6%). Ebenso wie die 18-29-Jährigen wie auch die 40-49-Jährigen sind sie überdies mehr daran interessiert, sich an Aktivitäten auszuprobieren, die mit sozialen Kontakten oder der freien Natur in Verbindung stehen.

Durchschnittlich jeder Dritte der genannten Altersgruppen sehnt sich demnach nach neuen Erlebnissen (33,5%) und nach Sonne und Strand (36,7%). Menschen kennenzulernen ist den 18-30-Jährigen mit 21,9% besonders wichtig und auch gutes Essen muss die nachzuholende Reise bieten (39,3%). 

Eine Frage des Geschlechts 

Insgesamt fällt der Nachholbedarf bei weiblichen Befragten tendenziell höher aus: 46,1% aller Frauen stehen hier 37,5% aller Männer gegenüber. Auch der Schwerpunkt der nächsten Reise verlagert sich unterschiedlich:

Gutes Essen, Wellness- und Kulturangebote sahen bei Frauen eine durchschnittlich 9% höhere Signifikanz als bei Männern. Das gilt ebenso sehr für eine mit weniger Stress verbundene An- und Abreise. Basierend auf dem Haushaltsnettoeinkommen der Befragten schätzten letzteres besonders Haushalte mit EUR 5000 oder mehr (41,9%). 

Bei der Befragung handelte es sich um eine repräsentative Stichprobe im Umfang von 1000 Personen. Die Feldarbeit des Instituts wurde Ende Juli 2022 durchgeführt. (TI)