So sehen Reisetrends 2023 aus

Gesucht sind: Kulturschocks ausserhalb der Komfortzone zu günstigen Preisen.
Berg, Bergsteiger, Sonnenuntergang, Grenzerfahrung, Klettern
©Pixabay / Sasin Tipchai

Im Jahr 2023 wird sich laut den Reisetrends für 2023 von Booking.com alles um die kreative Neudefinierung inmitten des globalen Chaos drehen. Reisende suchen in einer Welt voller Widersprüche nach Ausgleich. Wie kann die Branche am besten darauf reagieren?

Mit einer optimistischen Aussicht auf das Reisen im Jahr 2023 hat Booking.com eine
umfangreiche Umfrage mit mehr als 24’000 Reisenden aus 32 Ländern und Regionen in Auftrag gegeben und diese mit seinen eigenen Einblicken und Kenntnissen als digitale Reiseplattform kombiniert, um sieben neue Reisetrends zu erstellen. Fazit: Nach wie vor stehen Ferien ganz oben auf der Agenda.

Im Jahr 2023 versuchen Freizeitreisende auszubrechen, indem sie nach
Kulturschockerlebnissen suchen, sei es sprachlich oder mit neuen Erfahrungen in unbekannten Gebieten. Und das alles mit einem cleveren Budget.

Reisen als Grenzerfahrung

Ausflüge am Reiseziel werden wahrscheinlich immer beliebter, da die Reisenden an
Zielorte reisen möchten, die eine für sie fremde Kultur haben und dort authentische Dinge entdecken wollen. Das bedeutet Reisen ausserhalb der Komfortzone, die an neue persönliche Grenzen führen

In diesem Sinne können sich Akteure der Branche – von Unterkünften bis zu  Anbietern von Attraktionen – auf ihre natürlichen Besonderheiten stützen, die sie bestens befähigen, ein wirklich umfassendes kulturelles Angebot – von Traditionen und Küche bis hin zu spannenden Abenteuern – in ihr sprichwörtliches Schaufenster zu stellen.

Ausserstädtische Aufenthalte werden wahrscheinlich häufiger, da Stadtbewohner nach
einer Einfachheit suchen, die in Kontrast zu ihrem Alltagsleben steht. Von rustikalen
Rückzugsorten auf dem Land bis hin zu abseits gelegenen Urlaubsverstecken:
Unterkünfte, die diesen Reisewünschen entsprechen, sollten darüber nachdenken, wie sie ihre Angebote an die 35% der Reisenden weltweit vermarkten können, die auf ihren Reisen ein Gefühl der Einfachheit erleben möchten, oder an die 52%, die nach Ferien im autarken Stil suchen, um abzuschalten und dem Alltag zu entfliehen. 49% sind sogar daran interessiert, Reisen als Chance zu nutzen, um Überlebenstechniken zu erlernen.

Die einen wollen UFOs sehen, andere suchen Sex-Resorts

Ein Anstieg bei Erwachsenen, die ihre Leidenschaften, Wünsche und Nischeninteressen frei ausleben möchten, wird zu einer grossen Nachfrage nach aussergewöhnlichen Erlebnissen und Attraktionen führen, wodurch Branchenfachleute eine gute Gelegenheit erhalten, eigene exzentrische Eigenschaften in die Waagschale zu werfen oder ein Licht auf örtliche Anbieter zu werfen, die Tabuzonen betreten.

29% wollen ein UFO oder einen Ausserirdischen sehen. 44% sind auf der Jagd nach der exotischsten Delikatesse der Welt. 36% möchten Ruhe an einem stillen Ort finden und 35 % sind an einer Auszeit interessiert, die sich auf ihre mentale oder transformative Gesundheit konzentriert oder ihnen Hilfe bei wichtigen Ereignissen im Leben wie der Menopause oder Schwangerschaft bietet. Und 30% wollen eine erotische Auszeit, um ihre sexuellen Wünsche in Polyamorie-Unterkünften, Bondage-Camps oder Kink-Resorts zu erkunden.

Ferienplanung dauert länger

Trotz dieses Anstiegs bei Erlebnissen und Kultur werden Reisende vor dem Hintergrund der globalen wirtschaftlichen Unsicherheit ihre Ausgaben überdenken, was die Notwendigkeit eines clever durchdachten Ansatzes zur Preisstrategie für das Jahr mit sich bringt. 47 % planen, das Budget einzuschränken und Angebote, Hacks und klug getimte Reisen zu nutzen. 45 % werden auch ein günstiges Preis-Leistungs-Verhältnis in den Vordergrund stellen, indem sie Rabatte und Treueprogramme in Anspruch nehmen.

Die Ferienplanung wird daher wahrscheinlich länger dauern als in den Vorjahren, da Reisende alle möglichen Optionen für ihre Reise in Betracht ziehen, bevor sie buchen. Wahrscheinlich wird es auch eine Zunahme bei Buchungen ausserhalb der Hochsaison geben, da 47% ausserhalb des üblichen Zeitrahmens nach Angeboten mit hohen Ersparnissen suchen werden. Kurze Städtereisen könnten einen leichten Rückgang erleben, da 47% glauben, mit einem oder zwei längeren Reisen grösseren Nutzen aus ihrem Budget zu ziehen.

«Kreativer als je zuvor»

«Obwohl die Branche vielleicht gerade durch das Chaos steuert und Widersprüche erlebt, ist es für sie sicher beruhigend zu wissen, dass Reisen wieder ganz oben auf der Tagesordnung stehen – auf eine wahrscheinlich aufregendere und kreativere Weise als je zuvor», kommentiert Nadine Stachel, Regional Manager DACH bei Booking.com. «Trotz der globalen Unsicherheiten wird die Branche durch Reisende gestärkt werden, die auf der Suche nach einer Auszeit sind, mit der sie ihrer eigenen Realität entfliehen können.»

Dadurch ergebe sich ein idealer Rahmen für einen Aufschwung bei Erlebnisreisen. «Mikro- und Nischentrends, Hobbys und persönlichen Leidenschaften sind auf dem Vormarsch», so Stachel. «Wir werden wahrscheinlich massgeschneiderte Erlebnisse auf höherem Niveau sehen, die den Veranstaltern den Weg zu neuem Terrain und zu all den Möglichkeiten ebnen, die ihr örtliches Umfeld bietet, um den Reisenden von Morgen einzigartige Abenteuer zu bereiten.» (TI)