SRV-GV: Der Vorstand ist wieder komplett

Die schriftliche Generalversammlung des Schweizer Reise-Verbands winkt alle Geschäfte fast einstimmig durch.
Max E. Katz bei seiner Rede.

Der Vorstand des Schweizer Reise-Verbands (SRV) ist wieder komplett mit elf Mitgliedern. Drei bisherige Mitglieder mussten sich der Wiederwahl stellen, dazu stellten sich vier Neue der Wahl. Gewählt wurde brieflich, weil die 93. Generalversammlung des SRV Corona-bedingt nicht als Präsenzveranstaltung stattfinden konnte.

Der neue Vorstand und die Geschäftsstelle versammelten sich darum in Glattbrugg bei Hotelplan. Von dort aus wurden die Wahl- und Abstimmungsresultate per Videokonferenz verkündet. Teilgenommen haben an der schriftlichen Generalversammlung genau 90 stimmberechtigte SRV-Mitglieder.

Das beste Resultat erzielten mit je 84 Stimmen die beiden Romands, Vizepräsident Stéphane Jayet und Olivier Emch. 83 und 82 Stimmen erhielten die beiden neu aufgestellten Frauen und Retail-Vertreterinnen Birgit Sleegers (Rhyner Travel, Glarus) und Jacqueline Ulrich (L’Esprit du Voyage, Fribourg). Auch die Big Five der Branche sind wieder komplett im SRV-Vorstand vertreten. Mit 77 Stimmen wieder gewählt wurde Roger Geissberger, Noch-CEO von Knecht Reisen und ab 2021 Chairman in der Firma. Neu wieder eingezogen ist auch Hotelplan Suisse mit CEO Tim Bachmann mit 79 Stimmen und TUI Suisse mit Philipp von Czapiewski mit 72 Stimmen.

Der SRV-Vorstand 2020/2021. ©SRV

Verabschiedet wurden mit Dank die zurückgetretenen Vorstandsmitglieder Martin Wittwer (Ex-CEO TUI Suisse), David Léchot und Daniel Bauer, der aber weiterhin als Fachexperte Ausbildung amten wird. Ebenfalls verabschiedet wurde Marcel Herter, der sein Amt als Fachexperte Flug abgab.

Fast einstimmig mit 88 Ja genehmigt wurde die Halbierung der Jahresbeiträge zur Entlastung der Mitglieder in der Corona-Krise. Mit 87 Stimmen wurde auch das Budget 2020/2021 genehmigt, das wegen der tieferen Mitgliederbeiträge einen Einahmenrückgang von CHF 400’000 vorsieht und mit einem Verlust von CHF 261‘170 rechnet, der aus den Reserven gedeckt wird. Der Lichtblick war: Mit ebenfalls 88 Stimmen konnten die Mitglieder die Jahresrechnung 2019/2020 mit einem Gewinn von CHF 17‘996 statt des budgetierten Verlusts von CHF 27‘870 genehmigen.

Neu wird der SRV eine Fachgruppe Recht bilden, die sich um die immer wichtiger werdenden juristischen Fragen der Reisebranche kümmern wird. 83 Mitglieder folgten dem Antrag von Rolf Weber (Stohl-Air Voyages). Die weiteren statutarischen Geschäfte winkten die 90 abstimmenden SRV-Mitglieder ebenfalls praktisch einstimmig durch.

«Erfolg nicht kleinreden»

Zuvor hatte SRV-Präsident Max E. Katz in einer Rückschau auf das Corona-Jahr und bedauerte, dass die GV nicht wie vorgesehen unter der Sonne von Ras al Khaimah stattfindet. «Wir haben nicht alles richtig gemacht» sagte Katz. Den Erfolg, der die Reisebranche mit Lobbying in Politbern gehabt habe, «lasse ich mir nicht kleinreden». Immerhin stehe man am Tag der Generalversammlung fünf Tage vor dem Anlaufen von Härtefallhilfen, von denen auch Reisebranche profitiere.

2021 werde unter dem Dachverband SRV geklärt, wie die Strukturen und Organisation der Vertretung der Reisebranche künftig aussehen solle. Geprüft werde auch, ob der SRV einen eidgenössischen Politiker in seinem Vorstand haben sollte. Eine Arbeitsgruppe werde sich demnächst konstituieren, auch Mitarbeit von ausserhalb des Vorstands sei willkommen, so Katz.

Geschäftsführer Walter Kunz betonte, wie wichtig die Zusammenarbeit mit den Medien und die Präsenz auf allen Kanälen war. Auch er räumte Versäumnisse in der Kommunikation mit den Mitgliedern ein, verwies aber auch auf über 100 Newsletters, welche seit Anfang der Corona-Krise verschickt worden seien. Und die über 41’000 E-Mails, welche die Geschäftstelle in dieser Zeit habe bearbeiten müssen.

Für André Lüthi, SRV-Verantwortlicher für Politik, zeigte die Task Force der Branchenverbände mit SRV, STAR und TPA einen Lichtblick. Eine neue Dynamik sei entstanden in der Zusammenarbeit von Organisationen, die zuvor kaum miteinander geredet hätten. Dies habe wesentlich dazu beigetragen, dass die Reisebranche vom Covid-19-Gesetz profitieren werde und zu den Härtefallbranchen gezählt wird. Er glaube aber nicht, dass im laufenden Jahr noch Geld für Härtefallhilfen fliessen werde.

(Christian Maurer)