SRV-Vorstand schlägt nochmals reduzierte Beiträge vor

Die Traktandenliste für die GV in Ras al Khaimah ist verschickt.
Der SRV-Vorstand 2020/2021. ©SRV

Der Schweizer Reise-Verband (SRV) hat die Traktandenliste für die Generalversammlung vom 19. November in Ras al Khaimah verschickt. Kein Punkt darauf dürfte zu besonderen Diskussionen führen. Unter Wahlen geht es einzig um die Wahl des neuen Präsidenten. Und diese ist bislang völlig unumstritten. Einziger Kandidat für die Nachfolge von Max E. Katz ist Martin Wittwer.

Auch das unter anderen Umständen als Pandemie-Zeiten wohl kritische Thema der Mitgliederbeiträge dürfte ebenfalls wenig zu reden geben. Denn der Vorstand schlägt erneut eine pandemiebedingte Reduktion vor, diesmal auf 80% vor, wie SRV-Geschäftsführer Walter Kunz auf Anfrage von TRAVEL INSIDE sagt. Fürs laufende Jahr hatte der SRV die Gebühren auf die Hälfte gesenkt und damit die Mitglieder in der Pandemie entlastet. Aber: «Die Mitglieder mussten fürs folgende Jahr wieder mit dem vollen Beitrag rechnen», so Kunz. Dennoch habe der Vorstand eine nochmalige Reduktion vor, wenn auch nur um 20%, beschlossen.

Das Defizit wächst weiter

Trotz wieder höherer Einnahmen von den Mitgliedern sieht das Jahresbudget 2021/22 nicht entspannter aus als die Rechnung 2020/21. Im Gegenteil. Der Jahresverlust dieses Jahres von rund CHF 112’000 wird dem Vereinsvermögen belastet. Dieses schrumpft damit von knapp CHF 643’000 auf rund CHF 531’000. Und voraussichtlich wird es weiter dahin schmelzen. Budgetiert ist für 2021/22 weiterer Verlust von etwas mehr als CHF 173’000.

Höher veranschlagt sind im Geschäftsjahr 2021/2022 neben der GV, die 2020 virtuell und damit sehr günstig stattfand, auch die Kosten der Geschäftsstelle, deren Löhne nach Auslaufen der Kurzarbeitsentschädigung wieder vollständig aus der eigenen Kasse bezahlt werden müssen. Andererseits rechnet der SRV wegen rückläufiger Zahlen bei den Auszubildenden mit weniger Einnahmen und Subventionen im Bereich der Berufsbildung und gleichzeitig steigenden Aufwänden im Zusammenhang mit der verschobenen KV-Revision Kaufleute 2022, neu Kaufleute 2023.

Lernende nur in der Deutschschweiz

Ebenfalls aus dem mit der Traktandenliste verschickten Geschäftsbericht hervor gehen die Zahlen der Lernenden. 113 (Vorjahr 104) Kandidatinnen und Kandidaten haben das Qualifikationsverfahren abgeschlossen, davon 14 Lernende in der Westschweiz, gleich viele wie im Vorjahr. 45 Lernende haben den betrieblichen Teil mit dem sehr guten Notenschnitt von 5.0 oder höher abgeschlossen, insgesamt fünf Kandidaten haben den betrieblichen Abschluss nicht bestanden.

Im Sommer haben insgesamt 38 Lernende ihre Lehre in der Branche Reisebüro gestartet. Allerdings sei der Lehrgang in der Deutschschweiz nur dank einem grosszügigen  finanziellen Ausgleich der drei grossen Betriebe DER Touristik, Hotelplan und TUI sowie dem Entgegenkommen der üK-Organisation (IST) möglich geworden, heisst es im Jahresbericht. In der  Westschweiz gab es für den Lehrstart 2021 keinen Lehrgang. Die Prognosen der geplanten Anzahl Lehrstellen für den Lehrstart 2022 in der Westschweiz würden aber positiv stimmen.

Nachhhaltigkeit und Honorare an den GV-Workshops

Trotz, oder vielleicht wegen der angespannten Lage im Ausbildungsbereich, hat es das Thema Berufsbildung in der Mitgliederbefragung nicht auf die Liste der Workshops geschafft, die im Anschluss an die GV in Ras al Khaimah angeboten werden. Behandelt werden dagegen das ebenfalls vielen Reisebüros unter den Nägel brennende Thema der Gebühren und Honorare. Gerade die Corona-Krise hatte ja gezeigt, dass viel Arbeit in den Reisebüros ohne angemessene Bezahlung geleistet wird.

Ebenfalls in einem Workshop behandelt wird Nachhaltigkeit beim Reisen. Dieses Thema wird die Reisebranche noch über Jahre beschäftigen, sie war auch an der UNO-Klimakonferenz COP26 in Glasgow angesprochen worden. Und schliesslich wird Marco Amos, Geschäftsführer des Garantiefonds der Schweizer Reisebranche, das neue Gebührenmodell der Kundengeldabsicherung erklären sowie Red und Antwort stehen. Präsentiert werden sollen auch die Ergebnisse der Arbeitsgruppe SRV2022, die sich mit der Zukunft des Branchenverbands befasst hat und eine Reform anstossen soll.

Wer nicht selber an der GV teilnehmen kann, darf trotzdem mitreden. Aktivmitglieder, die nicht an der GV teilnehmen, haben die Möglichkeit, ihre Stimme einem anderen Aktivmitglied zu übertragen. Die Stimmübergabe muss bis Freitag, 12. November 2021 der Geschäftsstelle unter mail@srv.ch schriftlich mitgeteilt werden, so die SRV-Geschäftsstelle.

(Christian Maurer)