Die Besatzung von Flug LX161 von Tokio nach Zürich ha am 17. August aufgrund eines medizinischen Zwischenfalls an Bord entschieden, eine Zwischenlandung in Astana (Kasachstan) einzulegen. Der betroffene Fluggast wurde medizinischen Fachpersonal vor Ort übergeben.
Die Landung verlief im Prinzip ereignislos, da der Rollweg geschlossen war, musste die Crew das Flugzeug auf der Landepiste um 180 Grad wenden. Dabei geriet das Bugrad des Flugzeugs ins Gras und blieb stecken. Die B777 wurde zurück auf die Piste geschleppt und wird von Spezialisten auf Schäden untersucht. Wann es wieder einsatzfähig ist, ist ebenfalls Gegenstand der Untersuchung.
Die 331 Passagiere der Swiss, inklusive 18 Crew-Mitglieder, wurden mit einem Flugzeug von Austrian Airlines in Astana abgeholt und landeten in Wien. Um die Fluggäste zeitnah nach Zürich zu bringen, entsendete Swiss eine Boeing 777-300ER nach Wien. Swiss konnte sämtlichen Fluggästen die Rückreise mit Austrian Airlines anbieten. Zudem organisierte sie eine Hotelunterkunft für die Passagiere inklusive Transfers von und zum Flughafen.
Swiss hat eine Taskforce mit Spezialisten aus allen relevanten Fachbereichen installiert. «Die involvierten Personen waren rund um die Uhr im Einsatz, um diese herausfordernde Situation im Sinne unserer Fluggäste und Besatzungen bestmöglich zu handhaben», schreibt die Airline in einer Mitteilung.
Auswirkungen auf Flugplan
Aufgrund des Zusatzfluges nach Wien mit einer B777 musste Swiss den Flug von/nach Los Angeles am 18. August annullieren, da kein weiteres Reserveflugzeug zur Verfügung steht. Zudem habe sich der Abflug nach Bangkok am Sonntagabend um einige Stunden verspätet. Der Flug nach Sao Paulo vom Sonntagabend konnte hingegen planmässig durchgeführt werden, so die Swiss. Der Flug nach Sao Paulo vom Montagabend (19.8.) werde auf Dienstagmorgen verschoben.
Weitere Verspätungen oder Annullationen hängen von der Rückkehr der B777 aus Astana und deren Einsatzfähigkeit ab. Swiss fokussiere sich darauf, die Auswirkungen auf den Flugbetrieb und somit auf ihre Fluggäste so gering wie möglich zu halten.
Check der B777 in Astana
Mittlerweile untersuchen Fachspezialisten aus dem Technikbereich der Swiss in Astana das Flugzeug. Dieses Vorgehen erfolge in Absprache mit Boeing und den Behörden vor Ort wie auch den Schweizer Behörden. Sofern diese Inspektion ohne Beanstandungen erfolgen, werde eine neue Crew das Flugzeug so bald wie möglich nach Zürich überführen. Die Besatzung sei bereits auf dem Weg nach Astana.
Swiss musste die Bodenabfertigungsprozesse am Flughafen Astana in Kasachstan zusammen mit den Mitarbeitenden vor Ort ad-hoc aufsetzen. Da die kasachische Hauptstadt nicht zum regulären LX-Streckennetz gehört, gab es vor Ort keine etablierten Prozesse. Aus diesem Grund kam es zur verzögerten Bodenabfertigung in Astana von rund vier Stunden. «Für die Unannehmlichkeiten möchten wir uns nochmals in aller Form entschuldigen», sagte COO Oliver Buchhofer. (TI)