Die Corona-Pandemie durchkreuzt so manche Reisepläne. Die meisten Airlines zeigen sich deshalb kulant und lassen Passagiere gratis umbuchen. Als eine der ersten Airlines führt die Swiss, wie die «SonntagsZeitung» schreibt, die Umbuchungskosten wieder ein. Wer bei der Schweizer Airline den günstigsten Tarif wählt, muss per sofort für die Umbuchung bezahlen.
Betroffen sind aber nicht nur Economy-Passagiere: Auch wer in der Business Class den günstigsten Tarif bucht, verliert sein gratis Umbuchungsrecht. Für Umbuchungen auf der Kurzstrecke fallen neu CHF 40 an, auf der Langstrecke sind es gar CHF 115.
Ähnlich wie die Swiss handhaben es auch die anderen Airlines des Lufthansa-Konzerns, darunter Austrian Airlines. Allerdings: Die Lufthansa-Gruppe steht mit ihrem Vorgehen allein auf weiter Flur. Air France-KLM, British Airways, Emirates, Delta und auch Billigflieger Easyjet bieten weiterhin gratis Umbuchungen an.
Sind Reisen wieder planbar möglich?
Lobby-Organisationen für Flugpassagiere erheben happige Vorwürfe. «Die Swiss und ihre Schwesterairlines sind auch deswegen strenger als andere Airlines, um der Kundschaft die Reiseversicherung, die sie bei Buchungen mit anbieten, schmackhafter zu machen,» sagt Simon Sommer, Jurist für Fluggastrechte bei der Plattform Cancelled.ch in der «Sonntagszeitung».
Die Swiss weist diesen Vorwurf zurück. Sie argumentiert, dass Reisen mittlerweile wieder besser planbar möglich sind. So steht aktuell kein Land mehr auf der Risikoliste des Bundes.
Branchenkenner gehen denn auch davon aus, dass andere Airlines es der Swiss bald gleich tun. «Ich gehe davon aus, dass die meisten anderen bald nachziehen werden – einige haben das auch schon angekündigt. Bei Trends in der Luftfahrt haben wir es immer mit Herdenbewegungen zu tun», sagt Thomas Jaeger, Chef des Luftfahrtdatenanbieters CH-Aviation, in der «Sonntagszeitung». (TI)