Tagebuch einer Kambodscha-Reise in der Corona-Krise – Teil 2

Stephan Roemer, Geschäftsführer Tourasia und CEO Diethelm Travel Group, berichtet online von seinen Erfahrungen bei den Vorbereitungen, auf der Reise, vor Ort und bei der Rückkehr aus Phnom Penh.
Welcome on Board SQ 345 from Zurich to Singapore.

Das Tagebuch soll Einblicke in eine Langstreckenreise während der Corona-Krise vermitteln – von den Vorbereitungen bis zur Rückkehr. Stephan Roemer startete am Montag, 7. September in Zürich und will am Mittwoch, 16. September, wieder in der Schweiz landen.

Teil 2 – Flug/Transit SIN/Ankunft PNH
Montag/Dienstag, 7./8. September 2020

«Die Begrüssung an Bord von SQ 345 von Zürich nach Singapur war überaus freundlich. Die Crew trug Maske, Schutzbrille und Handschuhe und kümmerte sich wie gewohnt professionell und aufmerksam um die insgesamt 18 Passagiere. Aktuell wird ein etwas reduzierter Service angeboten, so war etwa das Essen in der Economy abgepackt, in der Business Class alles zusammen auf einem Tablett. Gemäss Bestimmungen aus Singapur wurden die Singapur-Pax und die Transit-Pax in verschiedene Compartments aufgeteilt.»

«Nach der pünktlichen Landung am frühen Dienstagmorgen wurden wir Transitpassagiere – acht Personen – unter Aufsicht, in Begleitung einer Sicherheitseskorte, jeder markiert mit einem Wristband in Einerkolonne mit einem Meter Abstand aufgestellt und zu einem abgesicherten und streng überwachten Transitsammelpunkt geführt. Wer aus der Kolonne ausscherte wurde höflich aber bestimmt zurückgerufen. Drei Mal wurde Fieber gemessen. Der Flughafen wirkte fast wie ausgestorben, richtig gespenstig. Die Läden sind geschlossen, zumindest im Transitbereich. Eine Aufsichtsperson begleitete mich dann ins Transithotel, das ich für die Zeit bis zum Weiterflug am Abend gebucht hatte. Beim Check-in wurde erneut die Temperatur gemessen und ich wurde informiert, dass ich das Zimmer nicht verlassen dürfe, bis mich die Aufsichtsperson wieder abholt für meinen Weiterflug. Ansonsten würde man die Polizei benachrichtigen.»

«Pünktlich wurde ich für meinen Weiterflug MI 608/SQ 5008 nach Phnom Penh in meinem Zimmer abgeholt und wieder zum Transitpunkt geführt, danach ging es zum Gate, wo nach Sektoren geboardet wurde. Die B-737-800 nach Phnom Penh war fast voll besetzt, grösstenteils durch Singaporer, etwa Lehrer, Studenten und Geschäftsleute. In der Business Class waren 6 der 12 Sitze besetzt, die 150 Sitze in der Economy Class waren zu mehr als 80% belegt. Der Abflug erfolgte pünktlich um 16.35 Uhr mit Landung in Phnom Penh um 17.30 Uhr Lokalzeit. Auf dem Flug gab es einen eingepackten Snack sowie Wasserflaschen.»

An Bord von Silk Air MI 508 von Singapur nach Phnom Penh.

«Das Deboarding am Airport Phnom Penh ging wie üblich vonstatten. Dann wurden an einem Schalter die notwendigen Dokumente geprüft: Pass mit Visa, Kautionsbestätigung mit QR-Code, Bestätigung Krankenversicherung, Covid-19-Test aus der Schweiz sowie Reisebestätigung bzw. Hotelbestätigung. Zusätzlich musste ich das übliche Einreiseformular ausfüllen mit Angabe des Grundes meines Besuchs (Business) sowie das Zollformular und eine Health Declaration. Viele der Airport-Mitarbeitenden, welche mit den Passagieren zu tun hatten, trugen volle Schutzmontur. Fotos zu machen war am Flughafen nicht erlaubt. Nach der offiziellen Passkontrolle, der Gepäckausgabe und dem Zoll wird man direkt zum Covid-Test gebeten. Danach konnte ich das Flughafengebäude über den Ausgang zum Rollfeld verlassen und – je nach Hotelbuchung – den entsprechenden Bus besteigen. Das Hotel musste ich bereits im Vorfeld aus einer Liste von Quarantänehotels buchen und ist Teil des Reisearrangements. Überall gilt Maskenpflicht. Alles verlief überaus freundlich.»

«Mit dem Bus ging es dann zum von mir gebuchten Sokha Hotel. Auf der Fahrt fielen mir die vielen, oft lächelnden Menschen auf der Strasse auf. Kaum jemand trägt eine Maske und der Alltag scheint seinen normalen Lauf zu nehmen. Wir wurden zu einem Hintereingang des Hotels gefahren und mussten eine Desinfektionsschranke durchschreiten. Danach wurde das Check-in durchgeführt, ebenfalls im Backbereich des Hotels. Dann ging es direkt ins Zimmer, das ich nicht verlassen darf, bis das Testresultat da ist. Das kann 24 bis 48 Stunden dauern. Im Gang sitzt ein Bewacher. Für das Abendessen und das Frühstück habe ich die Auswahl aus einer speziellen Karte. Seit dem Check-in in Zürich sind 30 Stunden vergangen. Ich hoffe auf eine gute Nacht und einen tiefen Schlaf.»

(Aufzeichnung: Urs Hirt)

Fortsetzung Teil 3

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