Task Force fordert Hilfspaket für die Reisebranche

Verbände machen mit persönlichen Briefen nochmals Druck bei den Bundesräten.

Im Hinblick auf die ersten Bunderatssitzungen nach der Sommerpause hat die Task Force der Schweizer Reisebranche nochmals den ganzen Bundesrat persönlich angeschrieben. Darin werde «noch einmal kurz und prägnant die gravierende Notlage unserer Branche dargestellt und ein weiteres Mal die dramatische Situation erläutert, mit welcher sich alle Reisebüros seit März konfrontiert sehen», heisst es in einer Mitteilung der Branchenverbände SRV, TPA und STAR.

«Wir haben eindringlich um Zusprache eines zusätzlichen und substanziellen Hilfspakets für die unverschuldet in diese Krise geratene Reisebranche gebeten«, so die Verbände. Die Reisebranche in der Schweiz habe sämtliche Umsätze verloren, die sie Monate vor der Krise erwirtschaftete. Seit Monaten, auch nach der Wiedereröffnung der Büros, verzeichnet die Reisebranche kein Einkommen mehr, ganz im Gegensatz zu anderen Sektoren, die ihre Kunden seit dem 11. Mai grossteils zurückkehren sehen. Zudem sei auf die Problematik der Erwerbersatzentschädigungen für inhabergeführte Unternehmen und deren Partner hingewiesen. In der KMU-geprägten Reisebranche betrifft dies rund 88% der Firmen.

In einem Fact Sheet, das dem Schreiben an den Bundesrat beiliegt, warnen die Verbände vor den Folgen, wenn keine Finanzhilfe komme. Sie erwarten «eine Vernichtung der Arbeitsplätze um mindestens 25% (=2000 Arbeitsplätze) durch Konkurse oder Stellenabau, «was den Staat in lediglich einem Jahr über 100 Mio. Franken kosten wird». Zudem seien die bestehenden Garantiefonds «nicht in der Lage, 25% von Konkursen von Reisebüros aufzufangen». Und wenn bei Massenkonkursen diese Kundengeldabsicherungen nicht mehr greifen, bekommen die Kunden ihr Geld nicht mehr zurück.

Für die Task Force der Reisebranche, die mit dem Staatssekretariat für Wirtschaft Seco verhandelt, haben sich die drei Branchenverbände Schweizer Reise-Verband (SRV), die Swiss Travel Association (STAR) und Travel Professional Association (TPA) zusammengefunden. Erwartet wird, dass der Bundesrat sich spätestens an seiner Sitzung vom 19. August, der zweiten nach der Sommerpause, über die Hilfsforderungen der Reisebranche entscheiden wird. (TI)