Test-Pflicht setzt Swiss unter Druck – Airline dementiert

Aktualisiert am 23.02.2021
Die Airline ruft den Bundesrat zu Hilfe.
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Die Swiss hat einen Hilferuf an den Bundesrat geschickt: Seit für Flugpassagiere in die Schweiz die Corona-Testpflicht gilt, ist das Verkehrsvolumen noch weiter  zusammengebrochen. In einem Brief an mehrere Bundesräte verlangt die Airline eine Lockerung dieser Regeln. Die vom Staat gesicherten Hilfskredite von CHF 1,5 Mia. könnten schon Ende Sommer aufgebraucht sein, so die Airline laut einem Bericht im «Tages-Anzeiger».

«Wir bestätigen ein Schreiben an den Bundesrat, in welchem es um eine Lagebeurteilung und keinen Notruf ging», sagte eine Swiss-Sprecherin gegenüber der Nachrichtenagentur AWP. Weitere Angaben zum Inhalt des Briefs mache die Fluggesellschaft nicht. Dass es schon Ende Sommer zu einem finanziellen Engpass kommen könne, dementierte die Sprecherin laut AWP «klar».

Swiss fliegt laut Berechnungen der Zeitung derzeit weniger als 10% des Vorjahresflugplans, der bis zum Lockdown Mitte März 2020 bedient wurde. Das sind weniger als 200 Flüge pro Woche.

Dementsprechend ist der grösste Teil des Personals in Kurzarbeit, ein grosser Teil der Lohnzahlung übernimmt der Staat. Wenn diese Lösung wie derzeit vorgesehen nach 18 Monaten im September ausläuft, müsste die Swiss wieder die vollen Löhne selber zahlen, was sie sich aus eigener Kraft wohl nicht leisten kann.

Darum hofft Swiss, wie auch andere Unternehmen und Wirtschaftsverbände, dass der Bundesrat die maximale Bezugsdauer von Kurzarbeitsentschädigungen auf zwei Jahre verlängert. Von den staatlich gesicherten Krediten sind bisher CHF 500 Mio. bezogen worden, CHF 1 Mia. liegt noch bereit.

Laut eigenen Angaben von Anfang Dezember verlor die Airline damals CHF 1,5 bis 2 Mio. pro Tag. Mit einem Einstellungsstopp, Teilzeitarbeit und Frühpensionierungen will Swiss innert zwei Jahren 1000 Stellen sozialverträglich abbauen. (TI)