Teure Ferien machen Schweizern grosse Sorgen

Die Retailer und TO sind trotzdem zufrieden mit dem Geschäft.
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Steigende Preise für die Ferien gehören mittlerweile zu den grössten Sorgen der Schweizer. Die Angst vor der Inflation hat die Angst vor dem Klimawandel abgelöst, wie eine Umfrage des Vergleichsportals Comparis zeigt. Und innerhalb der Angst vor den höheren Preisen stehen die Reisekosten gleich nach den Heizungskosten auf Platz 2.

Dennoch sind die Ferien den Schweizerinnen und Schweizern offenbar sehr wichtig. Retailer und Tour Operators zeigen sich bisher sehr zufrieden mit den Buchungen im laufenden Jahr. Die Umsätze liegen gemäss ihren Angaben je nach Segment sogar schon über den vorpandemischen Werten von 2019. Allerdings scheint dies primär darauf zurückzuführen sein, dass zwar weniger Leute reisen, diese aber höherpreisig buchen.

Diesen Trend findet auch in der Comparis-Umfrage eine indirekte Bestätigung. Je höher das Einkommen, desto weniger wird gespart. Wer weniger als CHF 4000 pro Monat verdient gibt mehrheitlich an, jeden Rappen umdrehen zu müssen. Für Ferien bleibt da wohl kaum noch Geld übrig. Anders jene, die CHF 8000 und mehr im Monat verdienen. Von ihnen spricht kaum jemand vom Sparen, da muss es also noch Budgets für teure Ferien geben.

Gespart wird allerdings auch beim Reisen – und zwar ausgerechnet beim Klima, das schon seinen Spitzenplatz im Sorgenbarometer verloren hat. Dieses Jahr wollen nur noch 8% ihren CO₂-Ausstoss bei Flugreisen und Kreuzfahrten kompensieren, letztes Jahr waren es noch 13% aller Befragten. Auch daraus schliesst Comparis, dass sich die Schweizer Bevölkerung weniger um den Klimawandel sorgt, wenn vieles teurer wird.

Christian Maurer