Das beliebte Ferienziel Thailand liegt bei den Langstreckendestinationen auf Platz 2 der Schweizer Reisenden, hinter den USA. Im Land werden die Stimmen immer lauter, die für eine Öffnung plädieren, um der arg gebeutelten Tourismusindustrie wieder eine Perspektive zu geben. Einige Möglichkeiten wurden bereits umgesetzt, jedoch unter Einhaltung strikter Vorgaben. Aktuell liegen Vorschläge für eine Verkürzung der Quarantänezeit (für Geimpfte) sowie für eine sogenannte Resort-Quarantäne in fünf touristischen Provinzen auf dem Tisch. Ob diese auch umgesetzt werden hängt von der definitiven Entscheidung durch das Centre of Covid-19 Situation Administration (CCSA) ab.
Zudem erwägt das CCSA eine weitgehende Öffnung des Landes per 1. Oktober 2021. Voraussetzung sei, dass die Regierung darauf vorbereitet sei, die Wirtschaft alle Gesundheitsmassnahmen umsetze und die Bevölkerung ihren Beitrag leiste, um weitere Ausbrüche zu verhindern. Zudem hänge eine Öffnung für den internationalen Reiseverkehr auch vom Stand der internationalen Impfkampagnen und der generellen Pandemie-Lage ab, so eine Sprecherin des CCSA.
TRAVEL INSIDE stellt zwei Fragen spezifisch zu Thailand an die drei Asien-Experten
- Chris Infanger, Lead Product Manager Asia (Travelhouse/Hotelplan Suisse)
- Ruth Landolt, General Manager Asia 365 (DER Touristik Suisse)
- Stephan Roemer, CEO Tourasia
Haben die Einreisemöglichkeiten wie STV (Special Tourist Visa) oder Visa Waiver (45 Tage plus 30 Tage, bei Beibehaltung der 15 Nächte Quarantäne) zu Buchungen geführt?
Infanger: Wir haben immer wieder eine Buchung für eine Thailandreise realisieren können. Für den grössten Teil unserer Kunden ist die Quarantäne aber der entscheidende Grund um von einer Thailand-Buchung abzusehen.
Landolt: Ja, aber nur die üblichen Langzeit-Aufenthalter waren bereit, den Aufwand auf sich zu nehmen. Da war kein einziger Kunde ein Erstreisender.
Roemer: Ja, wir buchen sehr regelmässig Quarantäne-Pakete und Langzeitaufenthalte nach Thailand.
Derzeit wird in Thailand ein Plan diskutiert, nachdem Touristen die ersten drei Tage im Hotelzimmer in Quarantäne müssen, sich danach bei negativem Testresultat weitere 11 Tage frei im Resort bewegen dürfen und dann nach insgesamt 14 Tagen und einem weiteren Test das Resort verlassen und sich frei bewegen dürfen. Was halten Sie davon?
Infanger: Das kann in einzelnen Fällen den Reiseentscheid sicherlich beeinflussen. Wir glauben jedoch, dass dies nicht zu einer grossen Verbesserung der Nachfrage beitragen wird.
Landolt: Ich wurde bereits von offizieller Stelle danach gefragt und habe gesagt, dass man bei einer unkomplizierten «Area-Quarantine» mit etwa 20-30% der Kunden rechnen kann. Eine Zonen-Quarantäne sollte aber auch das direkte Umfeld des Resorts (lokale Restaurants in Gehdistanz) betreffen.
Roemer: Es wäre eine Verbesserung gegenüber den jetzigen Massnahmen und ein Schritt in Richtung gradueller Öffnung.
(TI)
