Auf der Jahresmedienkonferenz der DER Touristik Suisse/Kuoni stellte das Reiseunternehmen seine drei Hauptpfeiler des aktuellen Firmenfahrplans vor. Durch den Pandemiestart in 2020 hätten bereits angestossene Veränderungen noch schneller umgesetzt werden müssen und so möchte man sich für das kommende Geschäftsjahr auf drei zentrale Themen ganz besonders konzentrieren.
Sicherheit auf Reisen
Den Schweizer Touristen ist vor allem das Gefühl der Sicherheit wichtig, zeigt eine Kundenumfrage der Unternehmen. 72% schauen beim Buchen auf die Sicherheitsrichtlinien und 70% buchten nur kostenfrei stornierbare Angebote. Das spiegele sich auch in den Marken wieder, denn Destinationen, die als sicher gelten, unterstützten den Aufschwung des Unternehmens ebenfalls massgeblich.
So verzeichnen Manta Reisen für den Indischen Ozean, Kontiki für die Nordischen Länder und Railtour für Bahnreisen zufriedenstellende Buchungszahlen. Noch etwas am straucheln seien dagegen Dorado Tours für Lateinamerika und Asia365, obwohl der asiatische Kontinent vor Corona ein beliebtes Reiseziel bei den Schweizern war. So ist es nicht verwunderlich, dass von den Top 10 Reisezielen im Sommer sieben in Europa liegen.
Aktuell werden Kunden vor allem in den Filialen betreut, 5% weichen auf alternative Beratungsformen aus. Der Veranstalter berät auch Kunden unter anderem auch via Videoberatung, die auch Randzeiten wie 7 Uhr morgens oder 20 Uhr abends anbieten. «Das wird vor allem von Kunden genutzt, die zuvor nicht ins Reisebüro gegangen sind», berichtet COO Verda Birinci-Reed. «Damit wird also eine ganz neue Kundengruppe erschlossen.»
Mitarbeitende an sich binden und halten
Die Personalknappheit der Tourismusbranche ist in aller Munde und so ist auch die DER Touristik bemüht, ihre Kolleg*innen zu behalten. Von 48 Neubesetzungen in 2022 seien sogar zehn Jobs von Personen besetzt worden, die bereits in der Vergangenheit bei dem Unternehmen angestellt waren.
CEO Dieter Zümpel freut dies sehr. Er ist der Meinung, dass die Firmen sich mit ihren Incetives gut gegen andere Firmen behaupten können: «Es geht nicht mehr um CHF 1000 mehr oder weniger im Monat, es geht um ein Paket.» So sei, neben weiteren Vergünstigungen, Remote Working mittlerweile Gang und Gäbe im Unternehmen: im Schnitt sei ein Maximum von sechs bis acht Wochen möglich.
Ein weiterer Punkt in der Firmenkultur sei die Diversity: die Geschäftsleitung des Unternehmens setzt sich aus jeweils zwei Frauen und Männern zusammen und etwa 67% aller Führungspositionen sei von Frauen besetzt. Auch in leitenden Funktionen ist eine Teilzeitanstellung und Job Sharing möglich.
Und auch die Zahl der Lehrstellen wächst wieder an: 2022 kann die Firma 26 Lernende beschäftigen und für 2023 sind 47 geplant.
Nachhaltigkeit, Nachhaltigkeit und nochmal Nachhaltigkeit
Die Kuoni-Marken tragen ihren Teil dazu bei, sich in allen 17 von den Vereinten Nationen definierten Nachhaltigkeitszielen zu engagieren.
«Mit CO₂-Kompensation allein ist es eben nicht getan», sagt Zümpel zu dem Thema. Das soll durch die ganze Gruppe hinweg gelebt werden. So sind beispielsweise bei Manta Reisen keine künstlichen aufgeschüttete Inseln im Angebot und Dorado Latin Tours schafft für benachteiligte Kindern in Bogota Bildungsangebote.
Unter dem Schirm der Nachhaltigkeit wurde die indonesische Insel Flores erschlossen und Infrastruktur für den Tourismus geschaffen. Die lokale Bevölkerung wurde geschult und Arbeitsplätze geschaffen, um Abwanderung zu verhindern. Zudem gibt es ein System für Abfallentsorgung und Recycling.
Zu dem Thema wurde auch ein eigener Magalog lanciert. In diesem werden Reisen der Kuoni-Marken, die die Kriterien für sanften Tourismus erfüllen, gebündelt. Dieser dient als Anregung – beraten wird auch bei Kuoni in den Reisebüros.
Luisa Schmidt
