Update: Weitere Reaktionen auf den Anschlag in Istanbul

Sowohl Bentour Reisen als auch TUI Suisse vermelden eine steigende Nachfrage nach Last-Minute-Ferien in die Südtürkei.
Istanbul

Obwohl der Anschlag im Istanbuler Atatürk-Flughafen bereits schon der fünfzehnte in der Türkei 2016 war, mahnen die Veranstalter zur Ruhe. So meint Martin Wittwer, Managing Director Tour Operating TUI Suisse, man dürfe nicht vergessen, dass die Türkei nach wie vor seine fünftwichtigste Destination sei. «Natürlich gibt es Einbrüche gegenüber Vorjahr, aber gerade in den vergangenen Wochen hatte das Last-Minute-Geschäft in die Südtürkei wieder stark angezogen», erklärt Wittwer. Er sei überzeugt, dass sich das Business wieder erholen werde, obwohl dieser Anschlag ein neuerlicher herber Rückschlag bedeute. Istanbul sei zudem in den vergangenen Monaten äusserst verhalten gebucht worden, deshalb habe das Attentat keine unmittelbaren Auswirkungen in Form von Kunden-Reaktionen oder Annullationen.

Deniz Ugur, Geschäftsführer Bentour Reisen, betont ebenfalls, dass die Last-Minute-Buchungen wieder angezogen haben. Und weiter: «Einen Tag nach dem Anschlag hatte ich 350 Neubuchungen für die Südtürkei – es ist also definitiv nicht so, dass niemand mehr in die Türkei reisen würde». Obwohl seit jeher sehr günstig, sei das Preis-/Leistungsverhältnis momentan dermassen extrem, dass dies zusätzliche Gäste anwirbt. «Was man zudem nicht vergessen darf: Die Türkei ist nicht Tunesien» sagt Ugur, «ein Grossteil der Türkei-Reisenden sind mit dem Land verbunden: Es sind Türkei-Liebhaber, Verwandte oder Nahestehende. Gut 20 % der Deutschen haben türkische Wurzeln. Dieses Segment bricht nicht einfach weg». Betreffend City-Trips nach Istanbul erklärt Ugur, dass Bentour sich nicht primär darauf fokussiert habe, da das Geschäftsfeld schlicht zu klein sei. Deshalb spüre er auch keine grossen Auswirkungen, er buchte in der letzten Zeit vorwiegend die Gegend von Antalya bis Izmir. Wer sich hingegen auf City Trips nach Istanbul spezialisiert habe, «den trifft es nun ganz hart», so Ugur.

TI berichtete bereits über die Reaktionen von Kuoni Schweiz und Hotelplan Suisse.