So reist die GenZ

Die Reiseveranstalter sollten die Prioritäten der heute 18- bis 24-Jährigen genau beobachten.
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Für die Generation Z ist Reisen nicht einfach. Die letzten beiden Jahre musste die durchaus reiselustige Altersgruppe weitgehend zu Hause bleiben. Und jetzt, wo Reisen auch in ferne Länder wieder möglich sind, stellt sich ihr Selbstverständnis in den Weg.

Zwei Dinge nämlich sind den heute 18- bis 24-Jährigen besonders wichtig: Nachhaltigkeit und Preis – eine Mischung, die nicht immer einfach zu erhalten ist. Reiseveranstalter müssen die Erwartungen und Prioritäten der Zielgruppe im Auge behalten, um Reisetrends, die die Nachfrage in den nächsten Jahren prägen werden, frühzeitig zu erkennen.

GenZ will reisen – aber nicht zu jedem Preis

Der internationale YouGov Travel & Tourism Report 2022 ‘Youth of today, travel of tomorrow’ zeigt, dass die Reiselust der 18- bis 24-Jährigen, der Genaration Z oder kurz: GenZ, nach zwei Jahren Corona-Zwangspause ungebrochen ist. Ein Fünftel der GenZ plant in den nächsten zwölf Monaten mehr für Reisen auszugeben als zuvor, der höchste Anteil unter allen untersuchten Altersgruppen.

Doch zeigen die Daten des Reports auch, dass hohe Reisekosten das häufigste Reise-Hindernis für diese Zielgruppe sind. Tiefe Preise sind für ein Drittel der GenZ häufig der ausschlaggebende Faktor für die Wahl des Reiseziels sind. Das Preis-Leistungs-Verhältnis ist es sogar knapp für die Hälfte der Zielgruppe.

Die GenZ zeigt generell in vielen Lebensbereichen eine Tendenz zur Nachhaltigkeit, unter anderem bei der Ernährung oder der Bekleidung. Der Klimawandel und der Wunsch nach mehr umweltfreundlicher Energie gehören zu den Hauptsorgen dieser Generation. Das zeigt sich auch in den Reise-Präferenzen der Zielgruppe.

Destinationen können und müssen sich neu positionieren

Der Fokus der neuen (Reise)-Generation liegt insbesondere auf authentischen, nachhaltigen Reisen. Ferien in Verbindung mit Freiwilligenarbeit (Volunteering) und Öko-Tourismus stehen im internationalen Vergleich bei der GenZ ganz oben auf der Wunschliste.

Wichtig sind ihnen also nachhaltige Reisemöglichkeiten und Flüge mit geringerem CO2-Ausstoss. Auch umweltfreundliche Unterkünfte und ein Bedürfnis, der lokalen Kultur und Gesellschaft etwas zurückzugeben, sind Prioritäten.

Hier bietet sich eine Chance für Tourismusgebiete, die, wie etwa die Balearen, langfristig einen strukturellen Wandel in Richtung nachhaltigem Tourismus anstreben: Das gezielte ansprechen jenes Teils der jüngeren Generation, für die nachhaltiges und umweltbewusstes Reisen eine hohe Priorität hat, kann Wandel beitragen.

Die Reise muss instagrammable sein

Für die Informationen über Reiseziele und -Angebote setzen die ‘digital natives’ der GenZ selbstverständlich und natürlich auf Social Media. Neben Empfehlungen durch Familie und Freunde findet die GenZ ihr nächstes Reiseziel am häufigsten durch Social-Media-Marketing, Nutzer-getriebene Empfehlungen sowie über Travel-Influencer.

Mit einer auf digitale Kanäle fokussierte Multi-Channel-Kommunikation können sowohl Veranstalter, aber auch Destinationen, am ehesten die jüngste Reise-Zielgruppe für sich einnehmen. Eine grosse Rolle spielt dabei, dass Reisen für die GenZ auch dazu dienen, die Ferien auf Social Media zu spiegeln – sie müssen instagrammable sein.

Die Studie denkt dabei schon weiter in die Zukunft: Es müsse nicht immer ein physisches Reiseziel sein. Für die Digital Natives der GenZ seien Reisen zu digitalen Zielen, wie etwa zu speziellen Orten im Metaverse vorstellbar. (TI)

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