Sparsame Schweizer Reisebüros halten Rendite trotz weniger Umsatz

Die Studie des SRV und der Uni St. Gallen zeigt eine leicht positivere Zukunftsperspektive. Die AGA-Studie unterstreicht den Trend zu Frühbuchungen.
© SRV/Uni SG

Der durchschnittliche Umsatz eines Schweizer Reisebüros ging 2016 im Vergleich zu 2015 geringfügig von CHF 3,076 Mio. auf CHF 2,922 Mio. zurück. Ebenfalls sank der durchschnittliche Umsatz pro Mitarbeiter von CHF 0,97 Mio. auf 0,88 Mio. Sowohl die Bruttorendite mit 15% als auch die Nettorendite mit 1,2% konnten gehalten werden, dies dank den stabilen Beratungshonoraren und Kosteneinsparungen. Während die Bruttorendite tendenziell marginal zunimmt, ist die Nettorendite weiter unter Druck, vor allem bei kleinen Betrieben. All dies und mehr geht aus der aktuell publizierten Studie des Schweizer Reise-Verbandes (SRV) in Zusammenarbeit mit dem Institut für Systemisches Management und Public Governance an der Universität St. Gallen hervor.

Weitere Resultate der Studie:

  • Die Salärsummen nehmen im Vergleich zum Umsatz zu.
  • Die Beratungshonorare sind stabil.
  • Auf Stufe Mitarbeiter sind Geschäftsreisen zwar profitabel, bezüglich Renditen ist die Performance in etwa gleich wie bei anderen Reisen.
  • Pax- und Dossiergrössen nehmen im Vorjahresvergleich in der Tendenz wieder zu, dies allerdings bei in der Tendenz weiter unter Druck stehenden Preisen.
  • Die Reisebüros beurteilen die Aussichten leicht weniger negativ als im Vorjahr. Dies hat mit der Stabilisierung der Wirtschaft in Europa und der Schweiz zu tun.
  • Die Mehrheit setzt sich aktiv mit der Digitalisierung auseinander.
  • Der aktuelle Geschäftsgang 2017 ist äusserst erfreulich. Aufgrund der geopolitischen Lage dürften Kunden ihre Ferien lieber wieder dem Reisebüro anvertrauen.

Nachfolgend einige Grafiken zur Studie. Unten geht es weiter mit der AGA-Studie zum Buchungs- und Reiseverhalten der Schweizer.

 

AGA-Studie zum Buchungs- und Reiseverhalten der Schweizer
Zum 23. Mal wurde diese Studie von Allianz Global Assistance in Zusammenarbeit mit dem SRV und dem Institut Link durchgeführt. Danach bleibt die Reiselust der Schweizer Bevölkerung sehr hoch. 82% (-2%)der Befragten unternehmen mindestens eine private dreitägige Reise pro Jahr. Der Anteil der Frühbucher hat wieder deutlich um 4% auf 50% zugenommen. Jeder Zweite bucht seine Reise zwei Monate oder mehr im Voraus. Gleichzeitig ging die Angst vor potenziellen Sicherheitsrisiken gegenüber der Befragung im Vorjahr zurück.

Weitere Resultate:

  • Schweizer unternehmen im Durchschnitt 2,76 Reisen pro Jahr.
  • Der Trend Richtung Individualreisen (69%) hält an (+2%).
  • Bei der Wahl des Reisebüros stehen die Qualität der Beratung (63%) und die pesönliche Beziehung (41%) im Vordergrund. Für bereits 18% (+4%) spielt die Spezialisierung eines Reisebüros bzw. Angebote im Baukastensystem eine Rolle.
  • Online-Buchungen direkt bei einem Leistungsträger gewinnen an Beliebtheit (Hotel 67%, +3%; Sharing-Economy-Plattformen 12%, +3%). Die Art der Reise entscheidet massgeblich, welcher Online-Direktkanal gewählt wird.
  • Die Häufigkeit von physischen Buchungen im Reisebüro bleibt stabil.
  • Bei der Wahl der Reiseversicherung sind die Leistungen, gefolgt vom Preis, der Einfachheit und der persönlichen Erfahrung ausschlaggebend.

Hier ein paar Grafiken, welche die Resultate visuell widergeben (die ganze AGA-Studie kann nach der heutigen Medienkonferenz hier heruntergeladen werden):