Mehr als 100 der 500 Mitarbeitenden von TUI Nordic haben sich einen Chip unter die Haut implantieren lassen. Was klingt wie aus einem Science-Fiction-Film, ist für die Belegschaft der skandinavischen TUI-Tochter in Stockholm bereits heute Realität. Mit dem Mikrochip in der linken Hand zwischen Daumen und Zeigefinger lassen sich diverse Maschinen im Haus bedienen: Türen, Schlösser von Spinden und Snackautomaten. Wer sich chipppen lassen möchte, tut dies freiwillig. Die Firma übernimmt die Kosten. Jeder Datenspeicher trägt eine persönliche Identifikationsnummer, die von Lesegeräten erkannt werden kann.
Teil des Körpers, wie Ehering
Geschäftsführer Alexander Huber sagte in einem Interview gegenüber der Zeitschrift «Spiegel», dass der Chip trotz seiner eingeschränkten Einsatzmöglichkeiten viel bewegt habe. Er habe gute Gespräche mit Freunden und Kollegen über neue Technologien ausgelöst und sie inspiriert, all diese «Was-wäre-wenn»-Fragen zu stellen. «Ich hasse Spritzen, und diese Spritze war gross», lässt sich der 39-Jährige zur Frage nach den Schmerzen zitieren. Aber es sei ganz schnell gegangen. «Der Chip ist Teil meines Körpers geworden, wie mein Ehering», so Huber. Darüber hinaus beteuert er, dass man nicht geortet werden könne. «Das erlaubt die Technologie gar nicht. Der Chip in meiner Hand ist passiv – wie der Chip in meiner Kreditkarte. Er hat keine Batterie und kann nur senden, wenn er einen Impuls bekommt, und das auch nur wenige Millimeter weit. Ein Handy dagegen kann viel leichter geortet werden, aber daran scheinen sich die Leute weniger zu stören.» Gesundheitliche Probleme wie Entzündungen etc. habe das Chippen seines Wissens bei niemandem nach sich gezogen. Die Skandinavier würden spielerischer mit digitalen Technologien umgehen. Huber: «Deutsche sind eher skeptisch und sehen vor allem die Gefahren und nicht die Chance.» (TI)