«Australiens Einreisebeschränkung ist völlig unangebracht»

Djokovic hin oder her – Roger Geissberger, VR Knecht Reisen Gruppe, hält die australischen Einreisebeschränkungen für unangebracht und nutzlos.
Roger Geissberger ©TI
Novak Djokovic
© Saeed Khan (AFP)

Die seit Tagen anhaltende Posse rund um die Einreise der Nummer 1 der Tennis-Weltrangliste, Novak Djokovic, wirft hohe Wellen in den Medien und beschäftigt die Gemüter seiner glühenden Fans und seiner ebenso glühenden Gegner. Ob der Serbe am Australien Open als Titelverteidiger antritt oder nicht, die Einreisebeschränkungen Australiens geben Anlass zur Kritik.

TRAVEL INSIDE wollte von Roger Geissberger, Verwaltungsrat der Knecht Reisen Gruppe und anerkannter Aussie-Spezialist wissen, was er von der Causa Australien/Djokovic und generell von den sehr restriktiven Einreisebeschränkungen Australiens hält.

In der Angelegenheit Novak Djokovic ist es natürlich schwierig den Überblick zu haben. Eine Meldung jagt die andere und es zirkulieren viele Gerüchte. Grundsätzlich ist Geissberger aber der Meinung, dass die Einreisebestimmungen für alle, d.h. auch für die Nummer 1 im Männertennis, gelten sollen.

Unangebracht und nutzlos

Hingegen betrachtet Roger Geissberger die seit Beginn der Pandemie andauernden, äusserst restriktiven Einreisebeschränkungen bzw. die völlige Isolationsstrategie Australiens als völlig unangebracht und ebenso nutzlos. Trotz wiederholter, knallharter Lockdowns in den Grossstädten Sydney und Melbourne steigen wegen Omikron die Fallzahlen genau so wie überall auf der Welt.

Ursprünglich war das Ziel, dass Australien am 1. April 2022 seine Grenzen für vollständig geimpfte Ausländer wieder öffnet. Geissberger geht aber davon aus, dass dieser Termin nicht eingehalten wird. Entsprechend nimmt Knecht Reisen für Australien keine Buchungen mit Einreise vor August 2022 entgegen.

Knecht Reisen ist seit 1974 Spezialist für Australien, Neuseeland und Südsee. Zwischen damals und heute wuchs die Gruppe aber stark, so dass Australien heute nur noch vier Prozent vom Gruppenumsatz und elf Prozent vom Tour Operating-Umsatz ausmacht. Insofern ist der seit zwei Jahren andauernde Bann für Reisen nach Australien wirtschaftlich verkraftbar.

(Hans-Peter Brasser)