Knapp 90 Prozent Umsatzrückgang bei Holidaycheck Group

Für das laufende Geschäftsjahr wurde auf Basis der Planung ein Negativ- und ein Positiv-Szenario erarbeitet.

Die Holidaycheck Group AG war im Geschäftsjahr 2020 stark von der Covid-19-Pandemie und den damit verbundenen weltweiten Reisewarnungen und Reisebeschränkungen betroffen. Insbesondere die Nachfrage nach Pauschalreisen kam fast vollständig zum Erliegen. Nur im zweiten und dritten Quartal 2020 erholte sich die Nachfrage nach Hotels und Pauschalreisen vorübergehend etwas, blieb aber auch in diesem Zeitraum deutlich unter den Vorjahreswerten.

Gleichzeitig mussten zahlreiche, im Jahr 2019 und im ersten Quartal 2020, gebuchte und für das Jahr 2020 geplante Reisen, wieder storniert werden. Um eine vergleichbare Situation im Geschäftsjahr 2021 möglichst zu vermeiden, wurden 69% der im vierten Quartal 2020 eingegangenen Buchungsumsätze mit Abreisedatum 2021 aus Vorsichtsgründen nicht als Umsatz erfasst.

Dies alles trug zu einem erheblichen Umsatz- und Ergebnisrückgang der HolidayCheck Group im Geschäftsjahr 2020 bei. Das bereinigte operative EBITDA belief sich auf EUR -28,7 Mio. Der unbereinigte Umsatz verringerte sich im Jahresvergleich um 89,1% auf EUR 14,5 Mio. nach EUR 133 Mio. in 2019.

Der Rückgang resultiert im Wesentlichen aus den zuvor geschilderten Stornierungen bereits geplanter Reisen sowie einer insgesamt verhaltenen Nachfrage in Folge der umfassenden Reisbeschränkungen als Folge der COVID-19 Pandemie.

Um der Situation Rechnung zu tragen und die Liquidität zu schonen, wurden im Geschäftsjahr 2020 umfassende Einsparmassnahmen in allen Kostenbereichen umgesetzt. Gleichzeitig wurde, unter anderem durch den Verkauf der niederländischen Gesellschaften sowie durch die im Februar 2021 erfolgreich durchgeführte Barkapitalerhöhung, sichergestellt, dass die Holidaycheck Group im laufenden Geschäftsjahr solide finanziert ist.

Das laufende Geschäftsjahr

Aufgrund der weiterhin hohen Unsicherheit hinsichtlich der Entwicklung der Covid-19-Pandemie in den kommenden Monaten, ist für das laufende Geschäftsjahr die Abgabe einer quantitativen Prognose für Bruttomarge und operatives EBITDA zum gegenwärtigen Zeitpunkt nicht möglich. Stattdessen wurden auf Basis der Planung ein Negativ- und ein Positiv-Szenario erarbeitet, die die Bandbreite bilden, in der sich die tatsächliche Geschäftsentwicklung aus heutiger Sicht bewegen dürfte. Diesen lagen unterschiedliche Annahmen zu den Auswirkungen von Covid-19 hinsichtlich Dauer und Intensität zu Grunde.

Positiv-Szenario

Im Positiv-Szenario hält der Vorstand der Holidaycheck Group AG es im besten Fall für möglich, dass in den Kernabsatzmärkten der Reiseportale, insbesondere im Bereich Pauschalreise, ab dem zweiten Halbjahr 2021 eine Nachfragebelebung einsetzt.

Für diesen Fall geht der Vorstand im Vergleich zum Vorjahr von einer mindestens verdoppelten Bruttomarge (Umsatzerlöse abzgl. Aufwendungen aus bezogenen Leistungen) der Holidaycheck Group aus. Gleichzeitig dürfte die Bruttomarge deutlich unter dem Vergleichswert des Vorkrisenjahrs 2019 bleiben.

Negativ-Szenario

Sollte das Infektionsgeschehen der Covid-19-Pandemie hingegen im Negativ-Szenario über das gesamte Jahr hinweg auf hohem Niveau verharren und sich auch durch eine mögliche, fortschreitende Durchimpfung der Bevölkerung nicht nachhaltig eindämmen lassen, ist davon auszugehen, dass die nationalen und internationalen Reisebeschränkungen und Reisewarnungen aufrecht erhalten bleiben und Urlaubsreisen gar nicht oder nur sehr eingeschränkt möglich sein werden.

Für diesen Fall geht der Vorstand für das Geschäftsjahr 2021 von einer Bruttomarge in etwa auf Niveau des Vorjahres aus. Für das operative EBITDA geht der Vorstand im Jahresvergleich sowohl im Positiv-Szenario als auch im Negativ-Szenario von einer Verbesserung aus. (TI)