In den Schweizer Reisebüros läuft es wieder besser

SRV-Studie: Trotz Herausforderungen und Margendruck ist der durchschnittliche Umsatz 2017 um 3,3 Prozent gestiegen.
Dr. Christian Laesser von der Uni St. Gallen stellte die Studie gemeinsam mit dem SRV vor.

Nach Rückgängen in den beiden Vorjahren konnten die Schweizer Reisebüros ihren durchschnittlichen Umsatz 2017 wieder leicht steigern. Dank den stabilen Beratungshonoraren konnten Brutto- und Nettorenditen im Wesentlichen gehalten werden. Dies geht aus der aktuellen Studie des Schweizer Reise-Verbandes (SRV) in Zusammenarbeit mit dem Institut für Systemisches Management und Public Governance an der Universität St. Gallen hervor, die an einer Medienpräsentation vorgestellt wurde.

Das vergangene Geschäftsjahr war für die Schweizer Reisebüros erneut geprägt von grossen Herausforderungen und hohem Margendruck, hiess es an der Präsentation. Dennoch hat im Jahr 2017 der durchschnittliche Umsatz der befragten Schweizer Reisebüros im Vergleich zum Vorjahr leicht zugenommen, nämlich um 3,3%, von CHF 2,75 auf 2,84 Mio. Der Umsatz pro Mitarbeiter stieg ebenfalls um über 3%, von 0,87 Mio. auf 0,90 Mio. CHF. Dank den leicht abnehmenden, jedoch im langfristigen Vergleich stabilen Beratungshonoraren konnten Brutto- und Nettorenditen mit 15,6% bzw. 1,1% im Wesentlichen gehalten werden.

Die unmittelbaren Zukunftsaussichten hellen sich auf
Der vergangene Geschäftsgang kann als knapp zufriedenstellend bezeichnet werden, so die Studie. Dagegen hellen sich die kurzfristigen Einschätzungen der Reiseprofis zum zweiten Mal in Folge auf. Es wird von gleichermassen grösser werdenden Dossiers und entsprechend höheren Umsätzen bei insgesamt wachsenden Preisen ausgegangen. Die Gründe dafür liegen in der anhaltend besser werdenden Wirtschaftslage wie auch der vielerorts etwas kritischen geopolitischen Situation. Einzig bei den Margen ist der Ausblick, wie schon seit Jahren, verhalten. Das liegt vor allem daran, dass die Reisebüros in einem harten Wettbewerb mit einer Vielzahl von Vertriebskanälen stehen, so die Experten.

Angespannte Sicherheitslage treibt Kunden in die Reisebüros
Generell ist feststellbar, dass die Leute aufgrund der angespannteren Sicherheitslage nicht weniger gereist sind. Sie haben wieder vermehrt das Reisebüro aufgesucht, um sich professionell über Risiken aufklären zu lassen, um dann eine gute Reiseentscheidung treffen zu können, auch das ist Ergebnis der Studie. Dieser erhöhte Informationsbedarf hat sich gemäss den befragten Reisebüros in vielen Fällen in einem erhöhten Beratungsaufwand niedergeschlagen. Darüber hinaus schieben Kunden in solchen Situationen ihre Entscheidungen und damit auch ihre Buchungen so weit wie möglich hinaus und buchen eher wieder kurzfristiger.

Die Marktumfrage wird seit 2000 bei den Mitgliedern des SRV durchgeführt und gilt als Barometer für die Schweizer Reisebürolandschaft. Dieses Mal wurden 587 Mitglieder-Reisebüros angefragt (ohne grosse Veranstalter), 326 haben teilgenommen, eine Rücklaufquote von knapp 56%. Zusätzlich haben neun Nichtmitglieder teilgenommen, total also 335. (TI)