Magere Lohnrunde 2016

Schwieriges 2015 widerspiegelt sich in der Lohnsumme der grossen Schweizer Reiseunternehmen.
Lohn

Bei den Löhnen in der Reisebranche wird in diesem Jahr nicht mit der grossen Kelle angerichtet. Das zeigt eine Umfrage von TI. Wegen der Preisreduktionen aufgrund der Aufhebung des Euro Mindestkurses und der ausgebliebenen oder gar rückläufigen Teuerung in 2014 bzw. 2015 wird es bei TUI Suisse keine generellen Lohnerhöhungen geben. Nur vereinzelt, etwa bei einer Funktionsänderung, könne es zu Anpassungen kommen. Hotelplan Suisse hat für Lohnanpassungen die GAV-Gesamtlohnsumme um 0,2% erhöht. Es besteht kein genereller Anspruch auf Lohnerhöhungen; diese erfolgen individuell gemäss der funktions- und leistungsorientierten Entlöhnung nach Mitarbeiterbewertungen. Noch nichts entschieden ist bei Kuoni, entsprechende Prüfungen seien noch im Gang.

Bei Globetrotter wurden ebenfalls keine generellen Lohnerhöhungen gewährt, sondern einzelne individuelle Anpassungen vorgenommen. Alle Mitarbeitenden beim Globetrotter Travel Service sind aber in ein Bonus- System eingebunden und partizipieren am Erfolg des Unternehmens, das 2015 schwarze Zahlen schrieb. Bei der Knecht-Reisegruppe findet die Lohnrunde immer im Juli statt. «Klar ist aber, dass Lohnerhöhungen aufgrund der Leistung und der ‹Marco-Polo-Punkte› festgelegt werden. Bei diesem System erhalten die Mitarbeitenden nebst der schriftlichen Qualifikation Punkte für Marge, Umsatz, Weiterbildung, besuchte Studienreisen und weitere Faktoren. Daraus wird ein Rating erstellt, die ersten drei im Retailing und Touroperating erhalten zusätzlich eine Geldprämie», so CEO Roger Geissberger.

Bei den Einstiegslöhnen hat sich kaum etwas verändert: Bei den meisten Unternehmen liegt dieser für Lehrabgänger bei rund CHF 4000. Quereinsteiger sind nach einem Praktikum und je nach Ausbildung, Erfahrung, Alter und der firmeneigenen Salärbandbreite in etwa gleichgestellt. Unbezahlte Ferien aus wirtschaftlichen Gründen sind derzeit nur bei Hotelplan Suisse ein Thema (TI berichtete). Diese Möglichkeit wurde den Mitarbeitern offeriert, ein Zwang gebe es aber in keiner Weise. Kein Thema sind verordnete unbezahlte Ferien oder gar Kurzarbeit bei den anderen
vier Grossen.