Radio und TV: Happige Rechnungen für Reisebüros

Der eine oder andere Reisebüro-Inhaber dürfte diese Tage staunen, wenn von der Steuerverwaltung die Rechnung ins Haus flattert.
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Der eine oder andere Reisebüro-Inhaber dürfte dieser Tage staunen und auch stöhnen, wenn von der Mehrwertsteuer-Verwaltung die Rechnung für die neue geräteunabhängige Unternehmensabgabe Radio und TV ins Haus flattert. Das mittlere Reisebüro, das ab einer bis zu 4,99 Millionen Franken umsetzt, bezahlt neu CHF 910 pro Jahr und ab fünf Millionen Umsatz wird die Abgabe mit CHF 2’280 Franken bereits etwas happig.

Der Schweizer Reise-Verband (SRV) teilt mit, der Verband habe in den vergangenen Tagen einige Rückmeldungen erhalten, was er diesbezüglich unternehmen werde. «Das hat uns ein wenig irritiert», so der SRV in einer Mitteilung. «Wir haben mehrmals mit kreativen Ansätzen versucht diese neue Unternehmensabgabe für unsere Branche zu verhindern. Leider ohne Erfolg.»

Vier erfolglose Interventionen des SRV

Solche Interventionen seitens des SRV erfolgten im August 2014, im Mai 2015, im November 2017 und schliesslich im Februar 2018. Der Verband habe mehrmals mit kreativen Ansätzen versucht diese Abgabe für die Branche zu verhindern. «Leider ohne Erfolg. Wir bedauern es sehr, keine Ausnahmeregelung erhalten zu haben», teilt der SRV seinen Mitgliedern mit.

Der SRV habe vorgeschlagen, sich als als Branchenverband zu einer Unternehmensgruppe zusammen zu schliessen und somit an Abgaben zu sparen. Dies sei jedoch wegen der Voraussetzung zur gemeinsamen Mehrwertsteuer-Abrechnung nicht in Frage gekommen. Eine letzte Hoffnung hegte der SRV mit seiner Forderung zur Reduktion oder Befreiung der Abgabe, für die Umsatz-Berechnung nur den mehrwertsteuerpflichtigen Umsatz zu zählen. «Leider wurde auch diese Forderung von der Eidgenössischen Steuerverwaltung nicht akzeptiert.»

Hintergrund: Das Schweizer Stimmvolk hatte der Revision des RTVG am 14. Juli 2015 zugestimmt – damit erhielten die privaten Haushalte eine marginale Reduktion der Abgabe, während neu alle Unternehmen und KMU in die Tasche greifen müssen. (ES)