Reto Wilhelm zurück bei Kuoni – als GTS-Chef

Nach dem Abgang von Rolf Schafroth soll nun der frühere Kuoni- und heutige Thomas-Cook-Manager das Gruppen- und MICE-Geschäft der Kuoni Group auf Kurs bringen.

Die Kuoni Group hat einen Nachfolger für Rolf Schafroth gefunden, der im Sommer von seinem Amt als CEO Kuoni Global Travel Services (GTS) zurückgetreten ist. Reto Wilhelm wird per 1. März 2017 die operative Leitung von GTS übernehmen. Der Schweizer ist bei Kuoni beileibe kein Unbekannter: Nachdem der HSG-Absolvent zwölf Jahre lang in verschiedenen Führungsfunktionen bei der Swissair und SAir Group tätig gewesen war, begann er 2002 bei Kuoni und leitete in der Folge als Konzernleitungsmitglied die Bereiche Europa und Asien sowie die Division Style.

2010 kam es zu einer Reorganisation, in deren Rahmen Wilhelm aus dem Unternehmen ausschied. Der Grund dafür waren «unterschiedliche Auffassungen über die Umsetzung der Strategie» gewesen – zu diesem Zeitpunkt wurde das «Smart & Style»-Konzept wieder abgeschafft. Chef der neuen Einkaufs- und Produktionseinheit wurde damals übrigens Rolf Schafroth.

Wilhelm gründete nach seinem Abgang bei Kuoni ein eigenes Beratungsunternehmen und baute ab 2011 Thomas Cook International als Start-up in der Schweiz auf. Ab 2013 war er dann für die Thomas Cook Group in London und Frankfurt tätig und leitete unter anderem die Bereiche West- und Osteuropa sowie interimistisch Grossbritannien und Irland. Seit 2015 ist er nun als General Manager für die Joint-Venture-Geschäftsaktivitäten des Reisekonzerns in China verantwortlich.

Bis Wilhelm im nächsten März seinen neuen Job antritt, wird GTS weiterhin interimistisch von Walter Gehl geführt, dem Präsidenten des GTS Advisory Board. Wilhelm soll die Unternehmensbereiche Group Travel, MICE und Destination Management Specialists dann weiter ausbauen. GTS ist das Geschäftsfeld der Kuoni Group, das zurzeit am stärksten unter Druck ist. Vor einem Jahr wurde ein Restrukturierungsprogramm gestartet, in dessen Rahmen 350 Stellen abgebaut werden sollen und die Kostenbasis um CHF 30 Mio. gesenkt werden muss.