Thomas Cook sagt alle Reisen bis Ende Jahr ab

Für Reisen ab dem 1. Januar 2020 wird in Abstimmung mit der Insolvenzverwaltung die weitere Vorgehensweise geprüft.
© Thomas Cook

Jetzt herrscht Gewissheit: Thomas Cook sagt alle Reisen der deutschen Veranstaltertöchter bis Ende Jahr ab – auch wenn die Arrangements bereits bezahlt wurden. Für Reisen mit Reiseantrittsdatum vom 1. Januar 2020 an wird in Abstimmung mit der Insolvenzverwaltung die weitere Vorgehensweise geprüft, teilt Thomas Cook mit. Betroffene Kunden sollen ihre Ansprüche bei dem von der zuständigen Versicherung Zurich beauftragten Dienstleister Kaera anmelden.

Stefanie Berk, Vorsitzende der Geschäftsführung der Thomas Cook GmbH sagte hierzu: «Mit dieser Entscheidung möchten wir aber auch eine grössere Planungssicherheit insbesondere über die Weihnachtsfeiertage schaffen. Denn wir wissen, dass die Unklarheit der vergangenen zwei Wochen für unsere Kunden und Vertriebspartner sehr schwierig war. Dafür bitten wir von Herzen um Entschuldigung. Wir arbeiten aber mit Hochdruck daran, ab dem 1. Dezember 2019 wieder operativ tätig zu sein und dann auch Reisen ab dem 1. Januar 2020 wieder anbieten zu können.»

Fast alle Reisende sind wieder zurück in den Heimatländern

Zuvor hatte die deutsche Thomas Cook, die nach der Pleite des britischen Mutterkonzerns im September Insolvenz angemeldet hatte, bereits alle Reisen bis Ende Oktober gestrichen. Die von der Ausweitung dieses Zeitraums betroffenen Gäste sollten nun «so schnell wie möglich» von den Veranstaltern informiert werden. Dies gilt für die Veranstaltermarken Thomas Cook Signature, Thomas Cook Signature Finest Selection, Neckermann Reisen, Öger Tours, Bucher Reisen und Air Marin sowie für über Thomas Cook International gebuchte Leistungen.

Bis auf einige Langzeitreisende seien mittlerweile fast alle Gäste wieder planmässig in ihre Heimat zurückgekehrt. Damit sei eines der wichtigsten Ziele, alle Reisenden aus den Feriengebieten sicher wieder an ihre Ausgangsorte zurückzubringen, erreicht.

Buchungen bei Condor seien «überdurchschnittlich»

Thomas Cook weist ausdrücklich darauf hin, dass Condor operativ gesund und profitabel sei – die Buchungen seien gar «überdurchschnittlich». Die Airline befinde sich in einem sogenannten Schutzschirmverfahren, um sich von der Mithaftung für die Verbindlichkeiten der Thomas Cook Group Plc zu befreien und die völlige Unabhängigkeit zu erlangen. (TI)

Q&A zur aktuellen Situation 09.10.2019