Schlechte Nachrichten für Thomas-Cook-Kunden: Der insolvente Reiseveranstalter hat am Dienstag auch alle Reisen für 2020 abgesagt. Betroffen sind Kunden, die eine Reise über die deutschen Tochterunternehmen des britischen Touristikkonzerns Thomas Cook gebucht haben. Dazu gehören die Veranstaltermarken Neckermann Reisen, Öger Tours, Bucher Reisen und Air Marin sowie über die Schweizer Marke Thomas Cook International gebuchte Trips. Nachdem die britische Mutter Pleite gegangen war, hatte die deutsche Thomas Cook am 25. September einen Insolvenzantrag gestellt.
250 Millionen Euro an Schadensanträgen von Kunden – bis jetzt
Nicht betroffen sind laut Thomas Cook Reisen von Drittveranstaltern, die Kunden über neckermann-reisen.de und urlaub.de oder in den Thomas-Cook-Reisebüros gebucht haben. es ist allerdings zu bezweifeln, ob alle Kunden ihr Geld zurückerstattet erhalten. Denn die Versicherungssumme ist gemäss Zurich Versicherungen auf EUR 110 Mio. begrenzt. Nach Angaben des Versicherers sind bis 1. November aber bereits etwa 150 000 Schadenmeldungen eingegangen im Volumen von mehr als EUR 250 Mio. Hinzu kämen die Kosten für die Rückholung von Urlaubern, die zum Zeitpunkt der Insolvenz mit der deutschen Thomas Cook unterwegs waren.
Trotzdem versucht die deutsche Thomas Cook weiter Investoren zu finden. Bislang liege aber noch kein belastbares Angebot für die Fortführung von Thomas Cook als Ganzes vor. Ein Lichtblick gibt es allerdings für die beiden Veranstaltertöchter Öger Tours und Bucher Reisen: Man gehe davon aus, dass für sie eine Lösung gefunden werde, sagte Julia Kappel-Gnirs, vorläufige Insolvenzverwalterin der Bucher Reisen & Öger Tours GmbH noch am Montag. Obwohl konkrete Angebote zur Übernahme vorliegen, wurden sämtliche Reisen dieser beiden Veranstaltermarken nun also ebenfalls gecancelt. (TI)
