TUI Group schreibt 300 Millionen Euro Verlust im ersten Halbjahr 2019

Überkapazitäten nach Spanien, das verspätete Ostergeschäft und das Grounding der Boeing 737-Max-Flotte machen sich bemerkbar.
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© TUI Group

Die TUI Group gibt ihre Halbjahreszahlen bekannt – und diese sind durchzogen. Nach dem Rekordjahr 2018 würden die ersten sechs Monate 2019 «den Erwartungen entsprechen», teilt der Konzern mit. Zwar wuchs der Umsatz um 1,7% auf EUR 6,7 Mia., aber das bereinigte EBITA mit Sondereffekten betrug EUR -300,6 Mio. (Vorjahr: EUR -169,7 Mio.).

Überkapazitäten nach Spanien und späte Ostern belasten die Zahlen

Die Überkapazitäten nach Spanien, insbesondere den Kanaren, und dadurch niedrigere Margen haben TUI also das Ergebnis versalzen. Allerdings: Die «sehr positive Buchungslage» für die Türkei und das östliche Mittelmeer seien erst im zweiten Halbjahr zu sehen, da die Länder dieser Region im Wesentlichen Sommerziele seien. In den Zahlen zum  ersten Halbjahr 2019 sind auch weitere Sondereffekte gegenüber dem Vorjahr abgebildet: Das umsatzstarke Ostergeschäft lag 2019 im April und wird somit erst im dritten Quartal berücksichtigt (Effekt: EUR 22 Mio.).

Die Folgen des Boeing 737 MAX-Groundings

Im ersten Halbjahr 2018 hatte TUI zudem Einmalerträge durch den Verkauf mehrerer RIU-Hotels (38 Millionen Euro) verbucht und ausgewiesen. Auch erste Auswirkungen des seit März bestehenden Flugverbotes für die Boeing 737 Max zeigen sich im Berichtszeitraum. TUI rechnet hierbei mit einem Einmaleffekt von etwa EUR 200 Mio – falls der Flugbetrieb bis Mitte Juli wieder aufgenommen werden könne. Momentan ist jedoch eher die Rede davon, dass sich das Grounding der Max-Flotte bis Mitte August hinziehen wird.

Joussen: «Wir werden zu den Gewinnern, nicht zu den Verlierern gehören»

Dennoch erwartet die TUI Group ein «solides Geschäftsjahr 2019». Die angepasste Ergebnisprognose für das Gesamtjahr 2019 wurde zudem bestätigt: TUI rechnet beim rebasierten bereinigten EBITA aktuell mit ungefähr -17% gegenüber dem bereinigten EBITA des Vorjahres in Höhe von rund EUR 1,2 Mia.

TUI-Vorstandsvorsitzender Fritz Joussen dazu: «TUI ist strategisch wie operativ auf Kurs und gut aufgestellt. Unsere Kerngeschäfte mit eigenen Hotels, Kreuzfahrten, Erlebnissen und Aktivitäten am Urlaubsort zeigen sich weiter stark und machen inzwischen rund 70% des Ergebnisses aus. Aus der derzeitigen Konsolidierung der Branche in Europa wird TUI stärker, effizienter und profitabler hervorgehen. Wir werden zu den Gewinnern, nicht zu den Verlierern gehören» (ES)