TUI-Suisse-CEO Martin Wittwer: «Ich müsste meinen Leuten mehr bezahlen»

Verstaubtes Image, schlechte Löhne: Reisebüros haben ein Nachwuchsproblem. Die CEOs von Hotelplan Suisse, TUI Suisse und DER Touristik Suisse sprachen über die Karriere im Tourismus.

Wer das schnelle Geld will, sollte nicht in den Tourismus. Diesbezüglich sind sich Kurt Eberhard (CEO Hotelplan Suisse), Martin Wittwer (CEO TUI Suisse) und Dieter Zümpel ( CEO DER Touristik Suisse) einig. Tatsächlich sei es heute schwierig, Leute zu finden, die im Reisebüro arbeiten möchten, sagte Wittwer im Rahmen einer Diskussionsrunde am «Education & Career World». Und er gibt zu: «Ich müsste meinen Leuten mehr bezahlen.» Weniger dramatisch schätzt Zümpel die Situation ein. Er verweist auf die vielen positiven Aspekte, welche dieses Berufsfeld bietet. Insbesondere jüngere Mitarbeiter könnten beispielsweise schon früh Führungsverantwortung übernehmen.

Zudem bietet der Tourismus auch heute noch gute Möglichkeiten für Quereinsteiger, ist Eberhard überzeugt. Er selbst ist gelernter Mechaniker und hat nach Abschluss der Handelsschule als Skilehrer in Neuseeland gearbeitet, bevor er sich langsam an die Spitze von Hotelplan Suisse hochgearbeitet hat. «So etwas sei mit einem grossen Willen auch heute noch realistisch.» Eine Karriere könne man nicht planen, aber man könne ein Ziel definieren. «Dann aber muss man bereit sein, Chancen zu ergreifen und sich einen guten Rucksack zuzulegen», rät Wittwer. (NIK)