Türkei-Flaute bei TUI

Der Konzern verzeichnet einen Nachfrageeinbruch von 40% für die Türkei, zeigt sich kurz vor der Hauptversammlung aufgrund der weiteren Geschäftszahlen aber zuversichtlich fürs laufende Jahr.
TUI Hauptsitz Hannover

Vor der heutigen Hauptversammlung hat die TUI Group eine Zwischenbilanz des bisherigen Geschäftsjahrs gezogen. Die Zahlen sind zwar allesamt tiefrot, was TUI aber nicht beunruhigt – «der im ersten Quartal des Geschäftsjahres stets branchentypische Verlust fiel niedriger aus als im letzten Jahr», schreibt der Konzern in einer Mitteilung. So stieg der bereinigte EBITA um 3% auf EUR -101,7 Mio., der Umsatz um 5,4% auf EUR 3,72 Mia. Die Prognose, dass das Resultat in diesem Jahr um mindestens 10% wachsen soll, bestätigt der Konzern.

Wermutstropfen gibt es dennoch einige. Der Konzernverlust etwa ist um 20% auf EUR -163,9 Mio. angewachsen. Die Region Zentral, der die Schweiz, Deutschland, Österreich und Polen angehören, verbuchte einen Ergebnisrückgang – TUI begründet dies vor allem mit der Entwicklung im Quellmarkt Deutschland, wo ein schwieriges Wettbewerbsumfeld und die rückläufige Nachfrage nach Tunesien und Ägypten dem Konzern Sorge bereiten. Im Umkehrschluss dürfte dies bedeuten, dass TUI Suisse ansprechend ins neue Jahr gestartet ist.

Buchungseinbruch um 40%
Ein grosses Sorgenkind ist zudem die Türkei: Die Buchungen für den Sommer 2016 sind bei der TUI Group um rund 40% eingebrochen. Dieses Volumen wird häufig nach Spanien, insbesondere auf die Kanaren geshiftet.

Derweil gibt es weitere Anpassungen aufgrund der Fusion zwischen der TUI AG und TUI Travel. Wie geplant wird Fritz Joussen heute an der Hauptversammlung den alleinigen Vorstandsvorsitz des Konzerns übernehmen. Der bisherige Co-Vorstandsvorsitzender Peter Long stellt sich zur Wahl in den Aufsichtsrat. Aufgrund des Zusammenschlusses konnte der Konzern zudem weitere Synergien in Höhe von EUR 10 Mio. erzielen.

Und schliesslich bestätigt TUI, dass der Verkaufsprozess für ihr Bettenbankgeschäft Hotelbeds Group eingeleitet hat. Als möglicher Käufer wird in Fachkreisen EQT gehandelt; die schwedische Private-Equity-Firma wird voraussichtlich die Kuoni Group übernehmen und könnte mit einem Kauf von Hotelbeds Kuonis Bettenbank-Sparte in der Division Global Travel Distribution deutlich stärken.