Tourismus in Grossbritannien boomt nach Brexit

Das billige Pfund lockt – Tourico Holidays prognostiziert 30% Wachstum.

Es war zwar zu erwarten, doch jetzt steht die Tatsache fest: Die Zahl der gebuchten Flüge nach Grossbritannien hat nach dem Brexit-Votum deutlich zugenommen. Gäste aus dem Ausland nutzen die Schwäche des Pfunds für ihre Reisen. Zu diesem Ergebnis kommt die Reiseauskunftsfirma «Forward Keys», die sich auf Buchungsdaten von mehr als 200’000 Reisebüros und Online-Reiseportalen stützt.

Konkret: In den ersten vier Wochen nach dem EU-Austrittsreferendum im Juni sei die Zahl der Flugbuchungen um 4,3% gestiegen. Damit sei der Trend aus dem Monat vor dem Votum umgedreht worden, in dem es 2,8% weniger Buchungen gegeben habe. Das Pfund war nach dem Brexit-Votum auf den tiefsten Stand seit 1985 abgestürzt, wie mehrere Medien berichten, und verlor zeitweise 11% gegenüber dem Dollar. Vor allem Besucher aus Hongkong, den USA und Kanada sollen für den Zuwachs gesorgt haben.

Die steigende Besucherzahl wird voraussichtlich der britischen Tourismusbranche zusätzlichen Schwung verleihen. Viele Hotels und Restaurants rechnen bereits mit mehr britischen Besuchern, die ihren Urlaub im Inland. In einer Medienmitteilung prognostiziert etwa Tourico Holidays ein Wachstum 30% Prozent für Übernachtungszahlen in Grossbritannien. Aus Deutschland beispielsweise seien die Hotelreservierungen nach dem Brexit-Entscheid um mehr als 100% gestiegen.