TPS: «Wir sind eigentlich eine Erfolgsgeschichte»

Die TPS Genossenschaft hielt ihre 2. ordentliche GV in Bern ab. An der gleichzeitigen ausserordentlichen GV wurde entschieden den Sitz nach Bern zu verlegen.
Der TPS-Vorstand (von links): Marcel Gehring, Kurt Eberhard (Co-Präsident), Roger Geissberger (Vizepräsident), Sonja Laborde (Co-Präsidentin), David Léchot, Koni Kölbl, Thomas Althaus (Geschäftsführer) und Michael Mettler. Es fehlt die abwesende Florence Inäbnit. ©TRAVEL INSIDE

Die Genossenschaft TPS Travel Professionals Switzerland ist die grösste Vereinigung von Branchenprofis. Sie umfasst in ihrem erst zweiten Geschäftsjahr total 168 Genossenschafter (Firmen) mit 46 Filialbetrieben. Also insgesamt 214 Mitglieder und Verkaufsstellen.

  • Mitglieder Deutschschweiz 95
  • Mitglieder Romandie 66
  • Mitglieder Tessin 7
  • Filialen Deutschschweiz 37
  • Filialen Romandie 8
  • Filialen Tessin 1

Diese Tatsache veranlasste den ansonsten eher zurückhaltenden Co-Präsidenten Kurt Eberhard vor den anwesenden 67 Personen an der zweiten ordentlichen GV zur euphorischen Aussage «wir sind eigentlich eine Erfolgsgeschichte». Und bereits gibt es Anfragen von weiteren, neuen Mitgliedern.

Die GV fand am vergangenen Freitag, 6.9.24 in Bern im noblen Hotel Bellevue Palace, das zur Gruppe der Michel Reybier Hospitality gehört. Insgesamt betrug die Anzahl der Stimmen 92. Die Traktanden unter der Leitung von Co-Präsidentin Sonja Laborde wurden allesamt angenommen.

Neuer Geschäftssitz der TPS in Bern

Dabei gab es drei besondere Anträge des Vorstandes zu erwähnen: Einerseits wurde im Rahmen der ordentlichen GV bei einer aus rechtlichen Gründen notwendigen ausserordentlichen GV beschlossen, den Geschäftssitz der Genossenschaft von den beiden operativen Sitzen in Kloten und Cully neu nach Bern zu verlegen.

In Anwesenheit eines Notars wurde der neue Geschäftssitz bestimmt und der ist nun in Bern (Junkerngasse 1, 3011 Bern). Dort findet die TPS Unterschlupf bei seinem Mitglied der Flugbörse Pattaki Gmbh von Michael Berger. Damit werden die TPS Kosten um mehrere Tausend Franken reduziert. An den beiden bisherigen Adressen wird indes weiter operativ gearbeitet.

Höhere Jahresbeiträge

Anderseits beantragte der Vorstand eine Erhöhung der Jahresbeiträge auf:

  • CHF 1290.- für Genossenschaftsmitglieder mit Stimm- und Wahlrecht (bisher 1000.-)
  • CHF 200.- für Filialbetriebe von Genossenschaftsmitgliedern ohne Stimm- und
    Wahlrecht.

Die Begründung für die Anpassung: Die TPS hat seit ihrer Gründung die Jahresbeiträge trotz starker Teuerung und massiv ausgebauten Services noch nie erhöht. Des Weiteren soll mit dieser Anpassung die TPS auf eine nachhaltige finanzielle Basis gestellt werden. Die TPS solle ein finanzielles Polster schaffen, um auch grössere Krisen überstehen zu können.

Der Vorstand sei der Meinung, dass jedes Büro weiterhin mindestens den Gegenwert des Jahresbeitrages oder in den meisten Fällen ein Mehrfaches davon in Form von höheren Kommissionen, Incentives, Gratisleistungen, Services oder exklusiven Informationen zurückerhält. Diese Argumente überzeugten und wurden mit wenigen Gegenstimmen angenommen.

Höhere Entschädigung für den Vorstand

Der dritte Antrag war quasi in eigener Sache, denn es wurde eine Erhöhung der Entschädigung für die Arbeit des Vorstandes um 1000 auf neue 4000 Franken vorgeschlagen. Auch dieser Punkt wurde mit wenigen Gegenstimmen aber einigen Enthaltungen angenommen.

Der TPS-Vorstand wird pauschal mit CHF 4000.- pro Jahr entschädigt. Zusätzlich erhalten die Vorstandsmitglieder für ihre Arbeit in den Kommissionen CHF 70.- Sitzungsgeld pro Stunde – wobei nur die effektive Sitzungszeit separat abgegolten wird und die Vorbereitungszeit und das Aktenstudium über die Pauschale abgegolten sind – eine Transportentschädigung im Gegenwert eines Erste-Klasse SBB Tickets, Basis ½ Tax.

Die Annahme der Anträge hat eine Auswirkung auf die Finanzen der TPS. Nachdem das erste Geschäftsjahr – vom 1.7.22 bis 30.6.23 – einen Verlust von CHF 24’091.60 auswies, konnte die TPS im zweiten Geschäftsjahr per 30.6.24 einen Gewinn von CHF 26’242.19 erzielen. Der daraus resultierend Gewinn der Genossenschaft von CHF 2150.59 wird auf das Geschäftsjahr 2024/25 übertragen.

Das an der GV präsentierte Budget mit einem prognostizierten Gewinn von CHF 3800 basierte auf den bis dato gültigen Mitgliederbeiträgen von CHF 1000.-. Mit der Annahme der Erhöhung der Mitgliederbeiträge verbessert sich das Betriebsergebnis um rund CHF 43‘000.-. Dieses verbesserte Ergebnis – es wird als Rückstellung und nicht als Gewinn verbucht – dient zur Schaffung einer Reserve.

«Ob klein oder gross, jedes Mitglied profitiert!»
Geschäftsführer Thomas Althaus (Mitte) mit den Co-Präsidenten Sonja Laborde und Kurt Eberhard. ©TRAVEL INSIDE

Zum Geschäftsbericht erläuterte der überaus aktive Geschäftsführer Thomas Althaus die Vorteile einer Mitgliedschaft beim TPS. Anhand von drei realen aber anonymisierten Beispielen von TPS-Mitgliedern zeigte er auf, wie sich Dank Mitgliedschaft zusätzliche Einnahmen zwischen CHF 6500 und CHF 60‘000 realisieren liessen. Althaus: «Ob klein oder gross, jedes Mitglied profitiert!»

Die TPS hat in ihrem Geschäftsmodell als grosse Einkaufsorganisation eine beträchtliche Liste von Lieferanten und Prioritätspartnern. Diese spielen eine entscheidende Rolle und generieren den Mitgliedern einen Gegenwert in Form von Vorzugskonditionen, welche sie ohne Mitgliedschaft nicht hätten. So umfasst die TPS inzwischen rund 60 sogenannte Premiumpartner in unterschiedlichen Bereichen, wie Touristik, Airlines, Technologie oder Services.

Umsatz-Steuerung mit dem TPS Revenue Tracker

Der agile Geschäftsführer konnte weitere aktuelle Projekte vorstellen um für den Jahresbeitrag der Mitglieder einen klaren Mehrwert zu bieten. Dazu gehört auch die Realisierung eines Analyse- und Umsatzstatistiktools, die TPS-Database. Diese ist allen Mitgliedern zugänglich und zeigt monatlich die Umsätze bei den jeweiligen Prioritäts-Partnern an. Und natürlich auch die prozentuale Veränderung. Dies sei enorm wichtig für erfolgreiche Vertragsverhandlungen mit Lieferanten und Prioritätspartner.

Mit der Transparenz der Umsätze der Genossenschaft, dem sogenannten TPS Revenue Tracker, ist nun dementsprechend auch das Thema der Umsatz-‘Steuerung’ in den Vordergrund gerückt. Althaus arbeitet daran, die Suko-Zahlen (Superkommission) pro Mitglied transparent zu machen, um individuelle Ziele festzulegen. Mit diesem Überblick soll ein Ansporn für eine aktive Umsatzsteuerung erreicht werden.

Weitere bedeutende Vorteile hat Althaus mit dem Abschluss einer Betriebshaftpflicht-Versicherung auf Genossenschaftsebene erzielt. Durch das hohe Vertragsvolumen im Rahmenvertrag mit der Allianz ergeben sich vorteilhafte Konditionen bezüglich Prämie, Deckungs- und Leistungsumfang. Als Beispiel zahlt ein Mitglied mit fünf Mio. Umsatz total 850 Franken Jahresprämie. (TI)

 


TPS Academy

TPS Academy.

Im Rahmen der GV der TPS fand auch in Bern – wie bereits im Vorjahr – eine sogenannte TPS Academy statt. Diesmal referierten acht Spezialisten der TPS Spezialisten Gruppe. Sie berichteten über Neuigkeiten, Spezialitäten und gaben auch interessante Insider-Tipps.

An der Ganztages-Schulung gab es zwei Gruppen, je in deutscher und französischer Sprache.  Zur deutschen Gruppe gehörten 24 Teilnehmende und die Romands kamen auf 25 Interessierte. (TI)