Ab 2020 kommt der Chip für aufgegebenes Gepäck

Mit der flächendeckenden Einführung soll die Zahl der verloren gegangenen Gepäckstücke markant verringert werden.

Es ist sowohl für die Passagiere als auch für die Airlines eine äusserst mühsame Situation, wenn ein Gepäckstück verloren geht. Und dies geschieht gemäss der Fachabteilung Gepäck beim Airlineverband IATA immerhin rund 23 Millionen Mal pro Jahr. Um diese Zahl zu verringern, soll künftig jedes Gepäckstück mit einem über Funkwellen lesbaren RFID-Chip ausgestattet werden. Dies verkündete Andrew Price, Chef der Fachabteilung Gepäck IATA, der Deutschen Presse-Agentur. Bereits 2020 soll eine flächendeckende Einführung stattfinden.

Zahl der vermissten Gepäcke soll um 25 Prozent reduziert werden

«Ich hoffe, dass bis Ende 2020 das Gepäck auf der Hälfte aller Passagierreisen mit RFID ausgestattet ist», sagte Price gemäss «20 Minuten». Im Jahr 2023 sollen alle Gepäckstücke sämtlicher Airlines mit dem Chip versehen sein. «Mit RFID können wir die Zahl um weitere 25 Prozent senken, wenn alle mitmachen», so Price. Der Chip werde auf den Strichcode integriert, der jedes aufgegebene Gepäck beim Check-in erhält; das manuelle Scannen der Gepäckstücke entfällt somit. «Die Neuerung erlaubt uns, zu jeder Zeit zu wissen, wo sich das Gepäck befindet. Wenn ein Teil fehlgeleitet ist, sehen wir es und können eingreifen und es an den richtigen Flughafen schicken, noch bevor der Passagier eine Vermisst-Meldung aufgibt», sagt Price.

Trotz hoher Investitionen ein Sparpotenzial in Milliardenhöhe

Delta gehört zu den Pionieren in Sachen RFID-Chips beim Gepäck. So können bei der US-Airline die Passagiere mittels einer App den Verbleib ihres Gepäcks verfolgen. So seien denn gemäss IATA langfristig auch persönliche und wiederverwendbare RFID-Etiketten denkbar, die Passagiere selbst an das Gepäck heften. Dies erfordert jedoch sowohl von den Airlines als auch von den Flughäfen Investitionen in Milliardenhöhe. Dennoch lohne sich diese Investition für alle Beteiligten: Die IATA schätzt, dass über sieben Jahre rund USD 3,8 Mia. eingespart werden könnten. (TI)