Adria-Lizenzen gehen an Air Adriatic

Der slowenische Geschäftsmann Izet Rastoder bezahlte dafür rund 45’000 Euro.
© Adria Airways

Die Betriebslizenzen der insolventen slowenischen Fluggesellschaft Adria Airways wurden am Donnerstag von dem Unternehmen Air Adriatic, das dem slowenischen Geschäftsmann Izet Rastoder gehört, für den Ausgangspreis von EUR 45’000 ersteigert.

Unter den Hammer kam die wichtigste Dokumentation von Adria Airways, darunter deren Luftverkehrsbetreiberzeugnis (AOC), die laut Medien dem Käufer ermöglichen würde, kommerziellen Flugbetrieb durchzuführen. Die Zeugnisse gelten als das einzige wesentliche Vermögen der Airline, die schon vor Jahren ihre Flugzeugflotte verkauft hatte und mit gemieteten Flugzeugen geflogen war. Darüber hinaus soll der Käufer den Fuss in die Tür für Gespräche über die Slots von Adria bekommen. Laut der Wirtschaftszeitung «Finance» hat die Fluglinie bis Ende Januar Slots auf den Flughäfen Frankfurt, München und Amsterdam für die diesjährige Sommersaison gesichert.

„Bananen-König“ soll bereits Flugzeuge gekauft haben

Die für Flugtransporte registrierte Air Adriatic wurde im Oktober 2019 von der Handelsfirma Rastoder, dem grössten slowenischen Importeur von exotischen Früchten, gegründet. Laut informellen Informationen von «Finance» soll die neue Fluggesellschaft bereits zwei kleinere Flugzeuge gekauft haben. Das Unternehmen Rastoder gilt als weltweit sechstgrösster Grosshändler mit Bananen, was seinem Besitzer in den slowenischen Medien den Titel «Bananen-König» eingebracht hat. In den letzten Jahren beschäftigte sich Rastoder auch mit Immobilien und Abfallgeschäft.

Adria Airways, die sich nach der Privatisierung seit 2016 im Besitz des deutschen Investmentfonds K4 Invest befindet, meldete Ende September Konkurs an. Auch die Schweiz ist davon betroffen: Die Airline flog für die Swiss die Strecke von Lugano nach Zürich. (TI)