AF/KLM verschieben GDS-Gebühr für TMC

Die NDC der Airlines ist noch nicht bereit, die GDS abzulösen.
KLM - Air France, Tails
© Air France-KLM

Air France und KLM haben die Einführung des geplanten GDS-Zuschlags für Geschäftsreisebüros erneut verschoben. Die Gebühr soll nun ab Ende des ersten Quartals 2023 erhoben werden, bestätigten die Fluggesellschaften gegenüber BTN Europe.

Die Gebühr wird bereits von den touristischen Reisebüros verlangt. Sie liegt derzeit bei EUR 13 pro Segment, das über das GDS gebucht wird. Mit der GDS-Gebühr wollen Air France/KLM die Buchungen über NDC fördern.

Die Ausweitung auf TMC sollte im Frühling vollzogen werden, wurde aber im April auf Ende September verschoben. TMCs hatte Bedenken geäussert, ob das NDC-Programm der Airlines bereit sei. Zweifel gab es zur Verwaltung der Buchungen.

NDC braucht fünfmal mehr Zeit

Diese Bedenken bestehen nach wie vor. Laurent Abitbol, Vorsitzender der französischen Reisebürogruppe Marietton Développement, zu der auch die TMCs Ailleurs Business und Havas Voyages gehören, erklärte kürzlich gegenüber «L’Echo Touristique», dass die Buchung eines Air-France-Tickets über NDC zweieinhalb Minuten dauert, verglichen mit 30 Sekunden über den klassischen Zugang zu Amadeus.

«Diese Zeit ist mit unserer Tätigkeit nicht vereinbar. Gewisse Features funktionieren nicht, darunter die automatische Rückerstattung», sagte er. «Wir fordern, dass NDC im Geschäftsreiseverkehr um mindestens sechs Monate verschoben wird, solange Air France keine schnelle Lösung mit Amadeus gefunden hat. Technologie sollte eine Quelle des Fortschritts sein, nicht der Angst.»

In einer Erklärung der Fluggesellschaften heisst es: «Air France-KLM hat die Botschaft der Geschäftsreisebüros gehört, dass die Bedingungen für eine vollständige Einführung zum jetzigen Zeitpunkt nicht vollständig erfüllt sind, weil die Teams und Ressourcen im Rahmen der schnellen Erholung im Sommer unter Druck stehen.»

Und weiter: «Nach einer sorgfältigen Analyse der Situation mit ihren Partnern hat Air France-KLM beschlossen, dem Geschäftsreisesystem und der Branche bis Ende März 2023 Zeit zu geben, um für eine breitere Einführung bereit zu sein. Daher werden Air France und KLM den heute geltenden Verzicht auf GDS-Zuschläge für Geschäftsreisende bis zum Ende des ersten Quartals 2023 verlängern.»

Weitere Pilotprojekte sollen Fortschritte zeigen

Die beiden Fluggesellschaften wollen weiterhin eng mit allen Geschäftsinteressenten zusammenarbeiten, «um die Umstellung auf NDC vorzubereiten», heisst es in dem Bericht. Es seien bereits umfangreiche Pilotprojekte durchgeführt worden. Derzeit würden etwa 75% der Online-Freizeitbuchungen von Air France und KLM über eine NDC-fähige Technologie abgewickelt.

Die Fluggesellschaften erklärten, dass sie sich jetzt auf das Ökosystem für Unternehmen konzentrieren und mit TMCs und Aggregatoren an einem skalierbaren Produkt über ihre AFKL-API-Lösung arbeiten. Ein Meilenstein wurde im August erreicht, als die ersten Unternehmen in einem Pilotprojekt live über NDC buchten.

«In den letzten Monaten wurden erhebliche Fortschritte erzielt, so dass wir im September unsere API für das Business-Segment freigeben und neue Schlüsselfunktionalitäten hinzufügen können», schreiben die Airlines. Dazu gehörten die automatisierte Verwaltung komplexer Rückerstattungsfälle (z. B. teilweise geflogene Flugstrecken) und die Entwicklung neuer privater Tarife.

«In den nächsten sechs Monaten wird Air France-KLM weiterhin eng mit allen Beteiligten zusammenarbeiten, um erfolgreiche Pilotprojekte mit Unternehmen durchzuführen und sowohl die NDC-Technologie als auch neue Inhalte zum Nutzen der Kunden zu verbessern», so die Airlines. (Business Traveltip)

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