Air Berlin: Lufthansa und Easyjet können sich den Kuchen aufteilen

Der Aufsichtsrat gibt grünes Licht für die Verkaufsverhandlungen mit den beiden Bietern.

Nicht viel Neues um Air Berlin: Der Aufsichtsrat des Unternehmens stimmte dem Plan zu, über den Verkauf des Fluggeschäfts weiter mit Lufthansa und Easyjet zu verhandeln, wie Air Berlin an der heutigen Pressekonferenz bekannt gab. Somit folgt der Aufsichtsrat der Entscheidung, die der Gläubiger-Ausschuss bereits am vergangenen Donnerstag gefällt hat. Von den «exklusiven» Verkaufsgesprächen ausgeschlossen sind demnach die weiteren Bieter Hans Rudolf Wöhrl, die IAG-Gruppe, Utz Claassen, Condor/Thomas Cook und Niki Lauda, sowie Jonathan Pang, der chinesische Betreiber des Flughafens Parchim.

  • Air-Berlin-Chef Thomas Winkelmann zeigt sich zuversichtlich, dass rund 80% der Arbeitsplätze gehalten werden können
  • Insgesamt seien 16 Angebote «unterschiedlicher Qualität» eingegangen
  • Lufthansa unterbreitete Angebote für die Tochtergesellschaften Luftverkehrsgesellschaft Walter (LGW), die österreichische Ferienfluggesellschaft Niki sowie für Teile der Air Berlin
  • Easyjet hat ein Angebot zur Übernahme eines Teils der Air Berlin Flotte abgegeben
  • Die Verkaufsgespräche mit Lufthansa und Easyjet werden bis am 12. Oktober dauern
  • Betreffend den Slots räumte swe Generalbevollmächtigte Frank Kebekus ein, dass zwischen den beiden Bietern noch Kompromisse gefunden werden müssten
  • Eine Aufsplittung der Air Berlin – und damit Teilverkäufe – sollen möglich sein
  • Für Air Berlin Technik sollen die Verhandlungen ebenfalls weitergehen
  • Kebekus sagte an die Adresse des Personals, das in den vergangenen Wochen zeitweise einen wilden Streik geführt hatte, ein stabiler Flugbetrieb in den kommenden Tagen und Wochen sei die Grundvoraussetzung für den Erfolg. Alles andere gefährde die Verhandlungen.
  • Gerüchte, die Politik habe auf die Auswahl der Investoren Einfluss genommen, seien völlig abwegig
  • Air Berlin werde ihr Langstreckenangebot bis am 15. Oktober vollständig beenden

Belair hat keine Priorität
Wie es mit der Schweizer Air-Berlin-Tochter Belair weitergeht, steht nach wie vor in den Sternen. Dem Vernehmen nach soll sich ein einziger Interessent gemeldet haben. Oberste Priorität für den Gläubigerausschuss hat jedoch der Verkauf von Air Berlin, Niki und LGW; erst anschliessend will man sich offenbar um den Schweizer Ableger kümmern. (ES)