Auch heute fallen viele Air-Berlin-Flüge aus – es droht ein komplettes Grounding

Der «wilde Streik» der Piloten setzt sich heute fort. Und: Offenbar ist nun eine chinesische Firma an der Airline interessiert.
Die Gerüchteküche brodelt munter. Wird dieser Flughafen die neue Air-Berlin-Basis? © Pommeroy

Bei Air Berlin wird die Situation immer prekärer. Gestern Dienstag musste die Airline gut 100 der geplanten 750 Flüge streichen. Der Grund: 200 der insgesamt 1500 Piloten haben sich krankgemeldet. Grund für diesen «wilden Streik» dürfte sein, dass am Montag Verhandlungen für eine nahtlose Weiterbeschäftigung der Cockpit-Angestellten abgebrochen wurden. Auch heute Mittwoch wird es zu Beeinträchtigungen im Flugverkehr kommen.

Ab Zürich waren gestern mehrere Flüge nach Berlin und Düsseldorf betroffen. Für heute Mittwoch sind vorerst zwei von vier Flügen nach Düsseldorf sowie einer von sechs Flüge nach Berlin gestrichen. Planmässig durchgeführt werden gemäss aktuellem Stand die Niki-Flüge mit HG-Flugnummer.

Die Air-Berlin-Führungsspitze zeigt kein Verständnis für die Reaktion der Piloten. «Das, was wir heute bei einem Teil der Belegschaft sehen, ist ein Spiel mit dem Feuer. Der heutige Tag kostet uns mehrere Millionen Euro», sagte CEO Thomas Winkelmann gestern Dienstag. Und der Generalbevollmächtigter Frank Kebekus: «Die heutigen Ereignisse gefährden das gesamte Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung massiv. Wenn sich die Situation nicht kurzfristig ändert, werden wir den Betrieb und damit jegliche Sanierungsbemühungen einstellen müssen.»

Holt Linkglobal Air Berlin an «ihren» Flughafen Schwerin-Parchim?

Bis Freitag dieser Woche läuft die Frist für die Angebote der Investoren. Ziel ist, im Gläubigerausschuss am 21. September zu konkreten Entscheidungen zu kommen. Gemäss der «Bild»-Zeitung ist mit der chinesischen Firma Linkglobal eine weitere Interessentin aufgetaucht. Sie betreibt bereits den Flughafen Schwerin-Parchim in Mecklenburg-Vorpommern und möchte gemäss den Berichten, die von Air Berlin nicht bestätigt werden, die Basis der Airline an ebendiesen Flughafen verlegen.