Der Aufsichtsrat des Flughafen Berlin Brandenburg hat einen neuen Termin für die Eröffnung des Airport bekanntgegeben. Man geht davon aus, dass BER im Oktober 2020 – endlich – in Betrieb geht. Die Kontrolleure hätten den Vorschlag von Flughafenchef Engelbert Lütke Daldrup einstimmig und zustimmend zur Kenntnis genommen, sagte Aufsichtsratschef Rainer Bretschneider am Freitag nach einer Sitzung des Gremiums in Berlin-Tegel. «Ich bin davon überzeugt, dass die jetzige Planung Hand und Fuss hat.» Damit würde der Flughafen mit neun Jahren Verspätung und um Milliarden Euro teuer eröffnen. Laut dem Flughafenchef Daldrup sei der Termin «belastbar und verlässlich».
Eine neue Finanzplanung soll es erst im Frühjahr 2018 geben. Die Kosten für das Flughafen-Projekt sind seit dem Baubeginn 2006 von EUR 2 Mia. auf 6,5 Mia. gestiegen – zum Teil auch wegen der deutlichen Vergrösserung des Airports.
Es melden sich aber bereits wieder Skeptiker. Laut der Presseagentur «AFP» lässt der Flughafenplaner Dieter Faulenbach da Costa verlauten, dass jeder Eröffnungstermin das Papier nicht wert sei, auf dem er stehe. Gehe es nach ihm, werden an dem einst als Tor zu Deutschland und seiner Hauptstadt geplanten Flughafen wohl nie Passagiere landen.
Der alte Flughafen Berlin-Tegel soll schliessen, sobald der BER in Betrieb gegangen ist. Um Zeit für einen Ausbau des neuen Flughafens zu gewinnen, soll aber das alte Schönefelder Terminal vorübergehend bleiben. Anwohner wollen das juristisch verhindern. Das Bundesverwaltungsgericht in Leipzig bestätigte am Freitag den Eingang einer entsprechenden Klage. (TI)
